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Vernissage: 6.November 2008 Finissage: 29. Nov. 17h – 20h Finissage

Wir freuen uns, Ihnen im White Space – Raum für Kunst und Untersuchung eine erste gemeinsame Installation, “Minsung Palace”, der beiden Künstler Nina Könnemann und Stefan Thater zeigen zu dürfen. Für die Ausstellung dieser Arbeit werden die beiden Künstler zum ersten Mal in die Schweiz eingeladen.

Ausgangslage dieser Installation bildet der öffentliche Raum. Beide Künstler beobachten ihr Umfeld intensiv und mit Hingabe. Die Beobachtung ist weder analytisch noch dokumentarischer Art; es ist ein sich einlassen und sich Zeit lassen, ein sich treiben lassen – mit einer Aufmerksamkeit, die spontan an seltsamen Objekten oder an erstaunlichen Gesten hängen bleibt. Es ist die Liebe zu den kuriosen Begleiterscheinungen des Alltags, welche die beiden Künstler veranlasst, ihre Fundstücke in unterschiedlicher Art und Weise im Kunstraum erscheinen zu lassen.

Nina Könnemanns Filme und Videos entstehen abseits vom eigentlichen Geschehen. Ihr Interesse gilt den Ausläufern, wie dem Morgen nach dem Konzert oder der Ausgehmeile während unzumutbarem Wetter - den Randzonen, an denen sich sozialen Räume und Codes vermischen. Dabei bestimmen die Drehorte - fast immer sind es Aussenaufnahmen - die Arbeiten genauso stark wie die Menschen, die diese Räume mit ihren oft ziellosen Bewegungen durchmessen.

Stefan Thaters Bilder werden mit Hilfe verschiedener gefundener Gegenstände gemalt, gekratzt und gedruckt. Zwar erinnern sie oft an eine üppig wuchernde Vegetation, diese ist aber immer geprägt von den Zeichen der Stadt. So findet man in den Bildern Ornamente, Karikaturen, Abdrücke und Schriften, als ginge es darum, einer verzweifelten Hingezogenheit zum oft beschworenen Reichtum der "Straße" immer wieder neu Ausdruck zu verleihen. In anderen Arbeiten verwendet Stefan Thater die Umrisse aufgeklappter Supermarkt-Kartons als Vorlagen für Aufkleber, die er direkt auf die Bilder klebt.

Anreiz zur Ausstellung gab Nina Könnemann und Stefan Thater eine gemeinsame Reise durch nordenglische Städte, eine weitere Reise nach Madagaskar sowie das Strassenbild im Hamburger Stadtteil St. Pauli. Ausgangspunkt für die gemeinsame Installation im White Space – Raum für Kunst und Untersuchung ist die Fiktion eines Raumes, der zwischen Nordengland, Madagaskar und Hamburg liegt. Der imaginäre Raum, der die Vorlage für die Installation bildet, bezieht sich dabei auf die realen Räume an diesen drei Orten. Die beiden Künstler wollen die Vorstellung eines konkreten Raumes entwickeln, der in der nahen Zukunft irgendwo zwischen der ersten und der drittenWelt liegt. Dieser imaginierte Raum soll im White Space – Raum für Kunst und Untersuchung durch Objekte, Bilder und installative Eingriffe in seiner Funktion und Visualität hervorgerufen werden. Dabei wollen Nina Könnemann und Stefan Thater kein homogenes Environement aufbauen. Die Darstellung setzt sich vielmehr aus unterschiedlichen Artefakten zusammen.