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„I want to be somewhere else“ – ein Credo, das Miriam Vlamings (1971*) Malerei wie ein Motto kennzeichnet. Nicht nur auf den ersten Blick lassen sich die großformatigen Gemälde der in Berlin lebenden Malerin schwer verorten, die Gesichtszüge der Figuren mehr erahnen. Auch im weiteren Prozess des Betrachtens generiert die Bildwirklichkeit zu surreal anmutenden Projektionsflächen, die in einem ausgeloteten Wechselspiel von Abstraktion und Figuration, Transformation und Stillstand verharren. Doch Vlamings malerische Utopien sind keine romantisch idyllischen Traumwelten. Vielmehr sind es Szenarien nicht eingelöster Versprechen, in denen Ernüchterung, Verlassenheit und Melancholie eingekehrt ist, in denen das System des Erinnerns hinterfragt wird.

Die in der Kunsthalle präsentierten Arbeiten aus den Jahren 2003 bis 2008 zeigen Miriam Vlamings formale Möglichkeiten: die monumentalen Alice-Arbeiten von 2003, die - in Anlehnung an Lewis Carrolls surreale Schöpfung - von der Figur und ihren dominanten Konturen beherrscht werden. Ein weitaus komplexerer Bildaufbau kennzeichnet die nachfolgenden Gemälde, die ein Verzicht auf grafische Elemente zugunsten des malerischen Einsatzes von Farbe, das Zurückdrängen und Auflösen der Figur zugunsten des Bildraums und seiner verschiedenen Ebenen aufweisen. Vlamings Prinzip, Bildzitate aus bekannten und fernen Kulturkreisen, Bruchstücke aus Gegenwart und Vergangenheit zu vermengen, zieht sich wie ein roter Faden durch die annähernd 50 Gemälde umfassende Werkschau, die erste Museumsausstellung der Künstlerin.

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Miriam Vlaming
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