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Die große Sommerausstellung 2010 im Museum Frieder Burda in Baden-Baden vereint etwa einhundert herausragende Werke von Joan Miró (1893-1983), die sechs Jahrzehnte des Schaffens des katalanischen Künstlers widerspiegeln. Die Gemälde, Skulpturen und Keramiken werden in den großen, hellen Sälen des Museums präsentiert, die eigens zu diesem Anlass umgestaltet wurden. Zur Verfügung gestellt werden sie sowohl von bedeutenden öffentlichen Sammlungen, wie dem Centre Pompidou in Paris, der Fundació Joan Miró in Barcelona und Palma de Mallorca, der Fondation Beyeler in Riehen, den Kunstmuseen von Basel und Bern, der Phillips Collection in Washington, dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid als auch von zahlreichen Privatsammlungen in Europa und den USA.

Mit seinem von dem New Yorker Architekten Richard Meier entworfenen Gebäude bietet das Museum Frieder Burda einen ganz besonderen Rahmen für die Ausstellung von Gemälden und Skulpturen. Im Sommer 2010 wird es nun die Formen und Farben des poetischen Werks des großen katalanischen Meisters Joan Miró präsentieren.

Die Ausstellung setzt den Schwerpunkt auf bestimmte wichtige Perioden im Werk Mirós, der zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts gehört und einst erklärte: „Die Menschen werden mit der Zeit immer besser verstehen, dass ich wider allen falschen Vorstellungen und allen Fanatismen die Tore zu einer anderen Zukunft geöffnet habe.“

Die Ausstellung beginnt im Obergeschoss mit einigen Werken aus der detaillistischen Periode, gefolgt von Arbeiten aus der Zeit des Surrealismus, in der Joan Miró eine Welt erfindet, die in der Malerei des 20. Jahrhunderts bis dahin völlig unbekannt war. Diese fruchtbare Periode greift auf eine umfangreiche Palette von Farben zurück, die in den Dienst neuer Formen gestellt werden und der Sprache Mirós eine einzigartige Resonanz verleihen. Jenseits von Abstraktion und Figuration wird der Besucher zu einer poetischen Reise eingeladen, bei der ihn immer wieder völlig Neues erwartet.

Die Kunst Mirós hat ihre Quelle in der Vitalität des Alltags und kommt in einer bis dahin verkannten Welt zur Entfaltung, in der Träume und Poesie eine herausragende Stellung einnehmen. „Ich benötige einen Ausgangspunkt, und sei es nur ein Staubkorn oder ein Lichtblitz. Diese Form führt in mir zu einer ganzen Abfolge von Dingen, bei der sich eine Sache aus der anderen ergibt. So kann für mich ein Stück Bindfaden der Auslöser einer ganzen Welt sein.“

Miró verwandelt diese Welt mit sichtbar einfachen Mitteln. Er erklärt: „Für mich muss ein Gemälde wie ein Funken sein. Es muss blenden wie die Schönheit einer Frau oder eines Gedichts.“ Sei es ein Zeichen, die Spur eines Fingers oder des Wassers auf dem Papier, ein zerbrechlich wirkender Strich auf der Leinwand oder ein Farbfleck auf gebrannter Erde: Immer wieder verknüpft Miró unbedeutende Objekte mit anderen ungewöhnlichen Dingen und schafft aus diesen erstaunlichen Annäherungen eine ganze Welt der Metamorphosen.

Der lichtdurchflutete Saal im Erdgeschoss zeigt die großformatigen Gemälde, die ab den sechziger Jahren entstanden. Mit Zeichen und Formen, die von einer stets lebendigen Kreativität zeugen, entfaltet Joan Miró eine völlig neue Energie. Ebenfalls zu betrachten sind auch Bronzeskulpturen, die bisweilen in klaren Farben bemalt sind. So gelangt man in die erstaunliche und überaus einfallsreiche Welt des hier zum Bildhauer gewordenen Malers.

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Miró. Die Farben der Poesie
Joan Miró
Kurator: Jean-Louis Prat