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Erdgeschoss Anläßlich einer Kubareise entstand 2003/2004 Miron Schmückles großformatige Zeichenserie Capriccio, bei der Architekturzeichnungen einer postmodernen Architekturanlage in Havanna mit phantastischen Pflanzenzeichnungen verbunden werden. Aufhänger für diese neue Arbeit war die Publikation Revolution of Forms. Cuba‚s forgotten Art Schools von A. Loomis, erschienen 1999. Dieses Buch dokumentiert die Entstehungsgeschichte der zum größten Teil verfallenen Nationalen Hochschulen der Künste auf Kuba. In Miron Schmückles Arbeiten gehen Natur und Kultur eine Symbiose ein, in welcher die Natur immer mehr ihren Tribut von den seit 1965 aufgegebenen Bauten einfordert. Insgesamt 18 großformatige Fettkohle- und Tuschezeichnungen werden auf einer Wandarbeit in der Galerie inszeniert. Der erste Werkzyklus wurde Anfang diesen Jahres im Centro Wilfredo Lam in Havanna ausgestellt. Silke Radenhausen wird in die Ausstellung einführen.

Basement Wolfgang Oelze untersucht mit Hilfe seiner Videoarbeiten u.a. die Einwirkung von Kriegs- und Actionszenen in Spielfilmen auf die Wahrnehmung. In der Videoinstallation„Bigger Than Life, 2002 werden um die 400 Sequenzen aus Actionfilmen verwendet, von denen Gefahr und Spannung ausgehen. Diese jeweils nur sehr kurzen, aneinandergereihten und menschenleeren Sequenzen lassen erahnen, daß unheilvolle Dinge passieren werden oder schon geschehen sind. Eine unterschwellige Bedrohung manifestiert sich in zwei Ebenen, die des Gejagten oder des Jägers. Zwei gegenübergestellte Projektionsflächen zeigen unterschiedliche Schauplätze, die einen Kontrast bilden. Einer Urwaldsequenz wird beispielsweise eine Gebäudesequenz gegenübergestellt. Durch die prägnante Auswahl der sehr kurzen Kameraschwenks und das Fehlen von Personen wird das Unheimliche komprimiert und zu einer Art Extrakt, da die Leere die Phantasie des Betrachters mitreißt. In der Videoarbeit Silencers, 1999 geht es um die Zerstörung von Gegenständen im Spielfilm durch Schüsse. Oelze legt in Silencers den Fokus auf Schußszenen aus diversen Actionfilmen. Im Genre des Actionfilms wird häufig mit dem Verwenden von kleinen Fehlern im Film gespielt, die den Eindruck einer realitätsnahen Situation wecken sollen. Diese konstruierten Zufälle zeigt Oelze am Beispiel von Schußszenen auf, bei denen der Schuß statt eines menschlichen Ziels einen Gegenstand trifft. Hierbei wird der Zweck des Tötens auf einen Gegenstand umgeleitet. Der Gedanke des Tötens berührt den Betrachter, ohne daß der Schießende oder das beschossene Objekt in Erscheinung tritt. Durch die Verwendung zweier Projektionsflächen entsteht beim Betrachter der Eindruck, er befinde sich in einer unmittelbaren Schußlinie oder aber in der aktiven Rolle des Schießenden. Ludwig Seyfarth wird in die Ausstellung einführen. Pressetext