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Mit und ohne Grund - ob als Auseinandersetzung mit realen Konflikten oder aus Lust am freigestellten Spiel mit Beobachtungen veranlasst, zeichnet Mechthild Hagemann auf großen Formaten oder formt in Ton, Gestalten von Menschen, Eseln und Wölfen... lässt Kohlköpfe über Felder laufen... Indem sie fremde Naturen- Tiergestalten oder Kohlköpfe- die Rollen von Anwälten, Klägern und Beklagten übernehmen lässt, spielt sie mit realen gesellschaftlichen Konfliktfeldern. Durch die Übertragung solcher Kontroversen auf Tiere und Pflanzen nähert sich Hagemann der Fabel, indem sie ohne Verharmlosung aufzeigt oder kommentiert - so wie Äsop seinen Wolf dem Lamm ausrichten lässt, dass er mit und ohne Grund es fressen werde, da er dies ohnehin vorhat.

"Hagemanns scheinbare Annäherung an die Fabel geschieht jedoch ohne deren eindeutige moralisierende Charakteristik. Ihre Text-Bild-Hybride vermeiden das abschließende, resümierende Fazit. Widerspruchsreich bestehen sie auf einer Poesie, die Prozesse anstößt, nicht sie beendet.(Jens Stittgen) "Renitent und eloquent" (Raimund Stecker) breitet sie widerstreitende Ansichten aus, die als Bildelemente "schwimmen und treiben, sich verhaken und wieder lösen als freie Formen in einem metamorphotischem Kontinuum."(Jens Stittgen)

"Was sich im Resultat als souveräne Ökonomie der Fläche zu erkennen geben mag, geht auf zahlreiche Einzelentscheidungen zurück, die offenkundig mehr additiv, um nicht zu sagen anarchisch getroffen worden sind als systematisch und rational. Das Bildganze ist von ausgesprochener Verve gekennzeichnet und dynamisch wie auch fragil. In einem dauernden Push-and-Pull wird der Blick durch eine Vielzahl an Szenarien - und Grotesken- ins Detail gezogen, um dann wieder auf einen vage übergeordneten Zusammenhang zurückgeworfen zu werden. So bleibt es unmöglich, das Bild und schon gar einen übergreifenden Sinn simultan zu erfassen, zugleich aber wird die Suche nach Bedeutung immer wieder neu stimuliert. So spiegelt sich das beschriebene prozessuale Elment der Bildentstehung auch in dessen Wahnehmung wider." ( Georg Imdahl)

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Mit und ohne Grund, Mechthild Hagemann
Kurator: Christian Deckert