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Die abstrakten Bilder der iranischen Künstlerin Mojé Assefjah beeindrucken durch die Leichtigkeit der Farben und die Schwerelosigkeit der Formen; der Pinselduktus ist scheinbar spielerisch und flüchtig. Die nicht abbildhaften Flächen und Striche verwandeln sich im Auge des Betrachters in Gegenstände, die – leicht und luzide – doch eine Vorstellung von Räumlichkeit vermitteln. Die Leinwand wird zum imaginären und imaginierten Ereignisraum der Farbe.

Der bildliche Eindruck, aus dem Assefjah ihre Malerei entwickelt, ist dabei häufig ein konkreter. Seit einer frühen intensiven Auseinandersetzung mit der Malerei der Renaissance bilden sogenannte “eingefrohrene Momente”, Geschehnisse, die durch Beziehungen von Formen und Gestalten zu einem Raum entstehen, einen wichtigen Ausgangspunkt ihrer Arbeit.

Entsprechend nützt Assefjah in ihrem Projekt “Der anderen Blick” (2003/2006) Fotografien anderer Personen, die für sie Bilder gesammelt haben – in Island etwa, vor allem aber im Herkunftsland der Künstlerin, dem Iran. Der persische Ausstellungstitel ”Jam-avary”, der soviel wie “sammeln” oder “addieren” bedeutet, bezieht sich auf dieses spezifisch künstlerische Vorgehen, bei dem die Künstlerin visuelle Eindrücke anhand von Fotografien zusammenträgt. Die Auseinandersetzung mit dem Blick des Anderen und die Übertragung in die Subjektivität der Malerei ist ein Experiment zur Entwicklung erweiterter Sichtweisen. Andererseits postuliert Assefjah darin ein klares malerisches Statement in dem das ästhetische Moment jede Vorlage aus ihren Bedingungen und Konventionen loslöst.

In der Ausstellung werden Fotoarchiv und Malerei zugleich präsentiert, und machen die künstlerische Gewichtung von bildlichem Auslöser und malerisch ästhetischer Auseinandersetzung deutlich.

Pressetext

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Moje Assefjah
Jam-avary