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Es ist dem Ding wesentlich, der Bestandteil eines Sachverhaltes sein zu können. Wittgenstein, Tractatus, 2.011

Monika Brandmeier zeigt in der Ausstellung Sachverhalt Objekte, Fotoarbeiten und ein Video. Der Horizont den sie beschreibt, ist Teil der Welt, wie er auch in Absehung der Kunst erscheinen mag. Dass die Objekte und Repräsentationen, die Monika Brandmeier schafft, allerdings die Wahrnehmung von Strukturen und Konturen der alltäglichen Welt immer wieder aufs neue ins Wanken geraten lässt, darauf verweist selbstbewusst der Ausstellungstitel. Der Sachverhalt ist nach dem ursprünglichen Sprachgebrauch dasjenige Moment, worin zwei gegnerische Parteien ihre Rechtsposition zu gründen suchen. Die Sache ist Gegenstand und Ursprung des Streits, der Sachverhalt also ein Feld widerstreitender Interpretationen. Monika Brandmeier ist in ihrer Kunst immer ganz nah an den Gegenständen der physichen Welt. Nun ist die Kunst, wie die Philosophie keine Naturwissenschaft , mögen sich beide auch in ihren Verfahren und Methoden bei jenen bedienen. In diesem Hinblick liesse sich auch eine Eingrenzung Wittgensteins bezüglich der Philosophie auf die Kunst Monika Brandmeiers reformulieren:

Der Zweck der Kunst ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit. Ein künstlerisches Werk besteht wesentlich aus Erläuterungen. Das Resultat der Kunst sind nicht Sätze, sondern das Klarwerden von Sätzen. Die Kunst soll die Gedanken, die sonst, gleichsam trübe und verschwommen sind, klar machen und scharf abgrenzen. Sie soll das Denkbare abgrenzen und damit das Undenkbare. Sie soll das Undenkbare von innen durch das Denkbare begrenzen. Sie wird das Unsagbare bedeuten, indem sie das Sagbare klar darstellt. vgl, Wittgenstein, Tractatus, 4.112; 4.115/4.116

Monika Brandmeier lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen seit 2000 (Auswahl)

2005 "Faites vos Jeux! Kunst und Spiel seit Dada", Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz, Akademie der Künste, Berlin - G Galerie Mueller-Roth, Stuttgart - G

2004 "proposition 2", Galerie Polaris, Paris - E "Brandmeier, Fröhlich, Grommek", FLEISCH, Berlin -G "LICHT!", glue, Berlin - G Neueinrichtung der Sammlung, Museum am Ostwall, Dortmund - G "Recherche - entdeckt! Bildarchive der Unsichtbarkeiten", 6. Internationale Fototriennale Esslingen. Villa Merkel, Esslingen a.N. - G "Formatting Blick", Galerie Mark Müller, Zürich - E

2003 Galerie Polaris, Paris - E "Kammern, Wände" FLISCH, Berlin - G "Ehrensaal", Haus der Kunst, München - G "Herbarium der Blicke", Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn - G

2002 "Platzwunder", Hochschule für Bildende Künste Dresden - E "Von der Dürerzeit zur Postmoderne", Kupferstichkabinett, Berlin - G "Un rapport d´ œil", Galerie Mueller-Roth, Stuttgart - G "Drehen kreisen rotieren", Pfalzgalerie Kaiserslautern - G "Fama", Kunst Haus Dresden - G Galerie Mark Müller, Zürich - E "same same - different and identic", Galerie Conrads, Düsseldorf - G "Contemporary Positions in German Drawing", Institute of Art and Design, Milwaukee, Wi - G

2001 Erzbischöfliches Diözesanmuseum, Köln - E "Once, then something", Sculpture Center, New York "Kabinett der Zeichnung", Kunstsammlungen Chemnitz und Württembergischer Kunstverein, Stuttgart - G Galerie Mueller-Roth, Stuttgart - E

2000 "Nomades - Havanna Biennale", Havanna, Cuba "Kabinett der Zeichnung", Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf und Kunstverein Lingen Eröffnungsausstellung der Sammlung Neues Museum, Nürnberg - G "ver-rückte Stücke", Stiftung Sammlung Koenig, Zollikon, Schweiz - G

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Monika Brandmeier: Sachverhalt