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MOYRA DAVEY »HELL NOTES«
17.02.2018 - 08.04.2018
PRESSETERMIN: DONNERSTAG, 15.02.2018 12:00 UHR
ERÖFFNUNG: FREITAG, 16.02.2018 19:00 UHR

Im künstlerischen Schaffen der Fotografin, Filmemacherin und Autorin Moyra Davey verbinden sich Bild und Sprache, Fotografieren und Schreiben, Sehen und Lesen. Dabei setzt sich Davey mit dem Werk anderer Kulturschaffender ebenso wie ihrem persönlichen Umfeld auseinander. Diese besondere Verbindung von Kunst und Leben zeigt sich auch in ihrem Umgang mit dem Medium Fotografie. Seit den späten 1980er Jahren entstehen fotografische Serien, die sich auf alltägliche Motive wie Zeitungskioske, Menschen in der U-Bahn oder Aufnahmen aus ihrem eigenen Apartment konzentrieren. Daneben hat Davey einen eigenen Umgang mit ihrer fotografischen Arbeit entwickelt, indem sie ihre Fotografien auf Briefgröße faltet und einzeln per Post an Familienmitglieder, FreundInnen oder an die MitarbeiterInnen der jeweiligen Ausstellung verschickt. Diese C-Prints werden auf Wänden arrangiert und haben, samt ihrer Spuren von Klebebändern, Etiketten und Briefmarken, die Anmutung eines Fototableaus.

Im Zentrum ihrer Ausstellung im Bielefelder Kunstverein werden ein Film und Fotografien stehen, die in die 1990er Jahre zurückreichen und sich mit der Materialität und Funktion von Geld auseinandersetzen. Der Film »Hell Notes« (1990/2017), ursprünglich auf Super8 gedreht, versammelt Daveys eigene Recherche zur Entwicklung des Geldwesens mit Auszügen aus psychoanalytischen Fallstudien und einer Reihe von Grübeleien zu verschiedenen Wahrzeichen in New York City. Gerahmt wird er von den »Copperheads« (1990-heute). Die Fotoserie besteht aus stark vergrößerten Makroaufnahmen amerikanischer Pennies, deren Zustand und Gebrauch sich am Profil des 16. Präsidenten der USA, Abraham Lincoln (1809-1865) ablesen lässt. Ergänzt um eine aktuellere Filmtriologie (2011-2017) sowie korrespondierende, kleinformatigere Fotoserien ermöglicht die Ausstellung einen umfassenden Einblick in die interdisziplinäre Arbeit von Moyra Davey.

Moyra Davey, geboren 1958 in Toronto (CAN) lebt in New York (USA). Der Künstlerin sind zahlreiche Einzelausstellungen gewidmet worden, unter anderem im Portikus in Frankfurt (2017), der Bergen Kunsthall (NR, 2016) sowie im Camden Arts Centre in London (GB, 2014). Ihre Arbeiten wurden erst kürzlich auf der documenta 14 in Kassel (2017), der Biennale de Montréal (CAN, 2016), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid (ES, 2017) oder im New Yorker Metropolitan Museum of Art (USA, 2016) gezeigt.

Die Ausstellung ist die erste institutionelle Einzelausstellung von Moyra Davey in Deutschland und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Portikus Frankfurt, wo ihre Arbeit bis Ende Januar 2018 zu sehen war.

Weitere Informationen und Bildmaterial auf Anfrage.