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„Die Formulierung unterschiedlicher Projekte zählt zu den Hauptbeschäftigungen des heutigen Menschen. Was auch immer man heutzutage im wirtschaftlichen, politischen oder kulturellen Bereich unternehmen will, man muß zunächst einmal ein entsprechendes Projekt formulieren, um dann bei einer oder mehreren zuständigen Behörden einen Antrag auf Bewilligung oder Finanzierung dieses Projekts zu stellen. Wird dieses Projekt in seiner ursprünglichen Form abgelehnt, versucht man, es zu modifizieren, um seine Akzeptanz trotzdem zu erreichen. Wird das Projekt rundum verworfen, dann hat man gar keine andere Wahl, als an seiner Stelle ein neues Projekt vorzuschlagen. So beschäftigen sich alle Mitglieder unserer Gesellschaft ständig mit dem Entwerfen, Diskutieren und Verwerfen immer neuer Projekte. Es werden Gutachten geschrieben, es werden Budgets genauestens kalkuliert, es werden Kommissionen gebildet, Gremien einberufen und Beschlüsse gefaßt. Nicht wenige Zeitgenossen lesen inzwischen nichts mehr als solche Projekte, Gutachten und Budgets. Die meisten dieser Projekte bleiben aber für immer unrealisiert. Es genügt, daß sie dem einen oder anderen Gutachter als wenig versprechend, schwer finanzierbar oder überhaupt unerwünscht erscheinen – und die ganze Arbeit der Projektformulierung erweist sich als vergeblich.“

Mit Kunstprojekten von Maria Anwander, Ruben Aubrecht, Miriam Bajtala, Michael Kargl, Miriam Laussegger und Eva Beierheimer, Barbara Musil und Karo Szmit, Jörg Piringer, Arnold Reinthaler, Stefan Riebel – sowie mit der autorisierten Raubkopie eines Textbeitrags von Boris Groys

Kuratiert von Birgit Rinagl und Franz Thalmair

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Nach dem Projekt ist vor dem Projekt ist
Kuratoren: Birgit Rinagl, Franz Thalmair

Künstler: Maria Anwander, Ruben Aubrecht, Miriam Bajtala, Michael Kargl, Miriam Laussegger / Eva Beierheimer, Barbara Musil / Karo Szmit, Jörg Piringer, Arnold Reinthaler, Stefan Riebel, Boris Groys (autorisierte Raubkopie eines Textbeitrags von Boris Groys)

Ort:
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