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…nach Glamour
Eine künstlerische Analyse zur aktuellen Entwicklung in der russischen Gesellschaft von Natalia Gershevskaya und Jewgenija Tschuikowa.

Eröffnung: 26. August 2016, 19 Uhr

In den letzten 20 Jahren hat die russische Gesellschaft eine gewaltige Wende durchlebt. Am Anfang des 21. Jahrhunderts steigerte sich die Finanzkraft einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe durch Bereicherung auf der Basis von Öl- und Gasexporten, sowie durch korrumpierte Wirtschaft ins nahezu Unermessliche.

In der sowjetischen Vergangenheit konnte sich keine Tradition und keine Kultur des Umgangs mit Kapital entwickeln. Als Folge manifestierte sich das schnell verdiente Geld neuer Eliten in einem luxuriösen Lebensstil, der den neuen gesellschaftlichen Status zeigte. Das Diktat von demonstrativem Konsum und entfesselten Eitelkeiten gipfelte in den grotesken Formen eines »Glamour«, der zum Vorbild und zur Projektions- fläche der Träume für den Großteil der Bevölkerung wurde und Traum blieb.

Der Mangel an sozialen Bewusstsein und gesellschaftlicher Verantwortung verhinderte den Aufbau einer Zivilgesellschaft, welches wiederum zur einer gewaltigen Spaltung, Orientierungslosigkeit und Radikalisierung in der heutigen Gesellschaft führt.

Wie wird diese rasante Entwicklung in der bildenden Kunst reflektiert?

Die Ausstellung wird von einem inhaltsreichen Vermittlungsprogramm begleitet. Künstlergespräche, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Performance werden sich dem Themenkreis der Folgen des »Glam-Kapitalismus« im internationalen Kontext widmen.

Mit Elena Berg, Vadim Gushchin, Viktor Kirillov-Dubinskiy, Olya Kroytor, Andrey Kuzkin, Konstantin Latyshev, Vikenti Nilin, Leonid Sokhranski, Rostan Tavasiev, Jewgenija Tschuikowa, Anna Zhelud

Eröffnung: 26. August 2016, 19 Uhr