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Eröffnung: Donnerstag 9. September 2010, 18 Uhr Ort: Brunnenstrasse 5, 10119 Berlin Ausstellungsdauer: 10. September - 13 November 2010

401contemporary freut sich mit RAVANETI Nadja Franks erste Einzelausstellung in Berlin präsentieren zu dürfen.

In RAVANETI (ital. Begriff aus dem Marmorabbau, der übrig Gebliebenes bezeichnet) bringt Nadja Frank ihre Beschäftigung mit Gattungsgrenzen zwischen Malerei, Skulptur, Environment und Raum auf eine neue Ebene und erweitert diese um den Aspekt des Prozessualen. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit einem Material, das kunsthistorisch stark aufgeladen ist und als das traditionelle Material der Skulptur bezeichnet werden kann: Marmor.

Während ihres mehrmonatigen Residency-Aufenthaltes in Italien (Margini Arte Contemporanea, Massa/Carrara) transformierte Nadja Frank einen aktiven Marmorsteinbruch in ein dreidimensionales Gemälde, das sämtlichen Witterungsvorgängen ausgesetzt ist, sich stets weiterentwickelt und tagtäglich verändert. Es entsteht eine Landschaft in einer bereits natürlich existierenden Landschaft, die einem ständigen Prozess ausgesetzt ist, auf den die Künstlerin keinen Einfluss nehmen kann.

In RAVANETI kehrt Nadja Frank zu einem geschlossenen Ausstellungsraum zurück, in dem sie die hier gezeigten Objekte architektur- und lichtbezogen entwickelt. Viele Elemente aus dem vergangenen Projekt tauchen in diesem Kontext auf und werden neu bewertet. So rücken der Vorbereitungs-, Recherche- und Dokumentationsprozess, sowie vermeintliche periphere Restobjekte in den Fokus, die mal zu einer raumgreifenden „Labor-Installation“, mal zu abstrakten, beinahe monumentalen Skulpturen werden.

Verrostete Wasserkissen, die im Steinbruch zum Spalten der schweren Marmorblöcke verwendet werden, kombiniert Frank mit monolithen Zementformen und unterstreicht somit die den Objekten bereits innewohnende eigene Ästhetik, die im Kontext der Steinbrüche sicherlich unentdeckt bleibt; Unverwertbare Marmorreststücke, werden geschliffen und durch malerische Fragmente ergänzt; Eine Folie, die im Prozess des Steinbruch-Projektes zum Schutz vor Farbspritzern diente, wird zu einem eigenständigen Gemälde.

Nadja Frank wirft somit auf eine subtile Art auch die Frage nach der Beliebigkeit von Wertzuschreibungen auf.

Nadja Frank (*1980) studierte bis 2008 Malerei bei Norbert Schwontkowski an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und absolviert derzeit einen MFA an der Columbia University, New York. Sie ist derzeit Stipendiatin des DAAD Jahresstipendiums und hat an diversen Einzel- und Gruppenausstellungen in Italien, Deutschland, Frankreich, Niederlande und den USA teilgenommen.

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