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Die Videoarbeiten von Nathalie Djurberg sind in Einzelbildschaltung produzierte Trickfilme, in denen Plastilinfiguren in aufwändig gefertigten Settings auftreten. Man fühlt sich zunächst ans Marionettentheater oder auch ans Kinderprogramm im Fernsehen erinnert, doch Djurbergs Videos erzählen Geschichten, die alles andere als harmlos sind: Sie kreisen um Macht und Ohnmacht, Dominanz und Unterwerfung und lieben die Grenzüberschreitung in tabuisierte Bereiche menschlicher Fantasien. Eine bunte, harmlose Kinderwelt für Erzählungen über Tabubereiche der Erwachsenen zu benutzen, mag auf den ersten Blick als Bruch erscheinen, doch ist es eine präzise und folgerichtige Entscheidung: Kinder können mit ihrem lediglich ansatzweise ausgebildeten Sinn für Anstand und Schuld unverblümt direkt sein, mitunter auch ausgesprochen brutal. In den vier neuen Arbeiten, die in der Kunsthalle gezeigt werden, geht die Gewalt nicht nur von den Protagonisten im Video aus, sondern mitunter eindeutig von der Künstlerin. Dies ist nicht nur um ein entwaffnendes Statement zur persönlichen Herrschsucht, sondern auch ein Kommentar zum Status künstlerischer Schöpfung per se: Über die kleine Welt, die sie generiert, ist die Künstlerin unumschränkte Herrscherin und kann ganz nach eigenem Gutdünken, ohne jede Verantwortung und vollkommen willkürlich über ihre Schöpfung bestimmen.

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Nathalie Djurberg