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Nathalie Grenzhaeuser und Julia Oschatz lassen auf sehr unterschiedliche Weise Realität und Fiktion ineinandergleiten. Inspirationen aus der Kunstgeschichte, aus Literatur und Film verbinden sich zu assoziationsreichen Bildwelten. Auch die Tradition der romantischen Landschaft wird in unerwartete aktuelle Bezüge gesetzt.

Mit diesen Ausstellungen nimmt die Galerie teil an "Pathetischer Betrug - Romantische Atmosphären und Aggregatzustände", kuratiert von Nina Koidl und Ludwig Seyfarth in Zusammenarbeit mit der Art Frankfurt. Es erscheint ein Katalog.

Nathalie Grenzhaeuser “Crossing the Twilight” ist der Titel einer neu entstandenen Werkgruppe von Nathalie Grenzhaeuser. Die Serie zeigt bekannte Orte auf Island, die durch ihre digitale Bearbeitung stark an Film- oder Bühnenkulissen erinnern. Inhaltlich bilden Sie eine Art filmischen Plot, der sich in der Phantasie des Betrachters fortsetzt. Die Orte erscheinen oft wie Versatzstücke aus Träumen. Eine an Caspar David Friedrich erinnernde Eislandschaft wirkt zugleich malerisch und unwirklich. Die Landschaft schließt sich in mehreren Bildern zu einer Serie zusammen, zu einer Geschichte, die aber für jeden Betrachter eine andere ist.

Die Elemente Wasser und Feuer, die die aus Vulkangestein bestehende Insel prägen, sind in symbolischer Verdichtung einander gegenübergestellt. Arbeiten losgelöst aus einer Reihe vermitteln eine Atmosphäre, die typisch für Island ist, die aber durch die filmische Darstellungsweise etwas in sich gebrochenes aufweist.

Nathalie Grenzhaeuser selbst beschreibt ihre Arbeit wie folgt: “Meine Arbeit setzt sich mit der Wahrnehmung von Raum und Landschaft auseinander. Meist fotografiere ich Orte, die aufgrund ihrer prägnanten Gestalt und Geschichte bekannt sind. Durch ihre Beschaffenheit erinnern sie oft an Film- oder Bühnenkulissen und sind durch ihre Geschichte symbolisch aufgeladen. Die Fotografien der Serie zeigen kein dokumentarisches Bild einer Landschaft. Sie sind wie die Bilder einer Traumwelt. Sie definieren den Ort neu und vermitteln eine Situation im Umbruch, einen Zustand in der Schwebe”.

Julia Oschatz Im Juni 2004 hatte Julia Oschatz im Videospace der Galerie parallel zu Peter Angermann eine Ausstellung in Form einer Installation bestehend aus Malerei, Zeichnung, Skulptur und Video. Das internationale Interesse an ihrer Arbeit hat uns dazu bewogen, einen besonderen Schwerpunkt ihres Werkes nochmals in einer Ausstellung herauszustellen.

Die in den letzten Jahren entstandenen Videoarbeiten und Animationen, sind zusammen mit Zeichnungen in einem räumlichen Ensemble zu sehen. Wieder werden die Betrachter in eine märchenhaft verfremdete Welt mit eigenen Gesetzen geführt, deren spezielles Raumgefühl auch durch die Integration unterschiedlichster Alltagsmaterialien erzeugt wird. “Und wenn alle Räume unserer Einsamkeit hinter uns zurückgeblieben sind, bleiben doch die Räume, wo wir Einsamkeit erlitten, genossen, herbeigesehnt oder verraten haben, in uns unauslöschlich.” (Gaston Bachelard aus “Poetik des Raums)

Das Zitat von Bachelard gibt eine Ahnung davon, was Julia Oschatz durch die Wahl ihrer Bildsujets, aber auch durch die inszenierte Raumsituation zu vermitteln mag.

Neu werden Bleistiftzeichnungen im Format DIN A 4 sein, die den Betrachter am Eingang des Videospace erwarten, bei denen die Themen Räumlichkeit und Einsamkeit korrespondierend zum Ausdruck gebracht sind.

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