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Eine neue Form der Malerei hat Neal Rock entwickelt. Der 35-Jährige Waliser, der in Los Angeles und London lebt, arbeitet mit Silikon, Farbpigmenten und Spritzbeutel. Seine Werke setzen sich intensiv mit der Geschichte der Malerei und insbesondere mit der Entwicklung der abstrakten Malerei auseinander. Seine Ausstellung „Herm 04/12: Velum“ wird am Freitag, 20. April, um 19 Uhr im Kunstverein Heppenheim eröffnet. Ab 28. April sind die Arbeiten dann in der Galerie Strzelski in Stuttgart zu sehen. Das kontinuierliche Hinterfragen von malerischen Strukturen hat die anfangs reliefartigen Wandgemälde von Neal Rock immer stärker zu skulpturalen Objekten entwickelt, die ihn selbst an Hermen erinnerten. Hermen sind Kultsteine der griechischen Antike, die zumeist ein Pfeiler mit ausgearbeitetem Kopf und angesetztem Phallus am unteren Teil des Pfeilers sind. Hermen wurden zur Abgrenzung des öffentlichen vom privaten Raum oder an Wegkreuzungen aufgestellt, um den Segen der Götter zu erbitten. Die jüngst entstandenen Arbeiten, die Neal Rock im Kunstverein Heppenheim zeigt, sind von nahezu hautartiger Struktur, die sich wie Tuch oder häutige Hülle über Stahlformen legen. Der lateinische Begriff Velum, den Rock auch für den Ausstellungstitel wählte, umfasst sowohl diese Begriffe, als auch den Schleier, der gleichermaßen Dinge verhüllt wie die Aufmerksamkeit und Neugier auf etwas bündeln kann. Neal Rock reizt das Spiel mit der Symbolik von Geheimhaltung und Verborgenheit, die die Oberflächenstruktur seiner Arbeiten so sehr betont. Die Farben des Silikons sind vorwiegend Pastelltöne und unterstreichen die zuckergussartige Wirkung dieser außergewöhnlichen Malerei. Der Begriff Pastell leitet sich aus dem italienischen Pasta, also Teig, ab und trifft damit ebenfalls den Nerv der Materialwirkung des Silikons. Nun gehen Rocks Überlegungen über die alleinige optische Wirkung seiner Arbeiten weit hinaus. Ihm geht es um einen tiefgründigen Dialog über die „Sprache“ der Malerei, die ähnlich der lateinischen Sprache im Jahr 2012 antiquiert und deplatziert erscheinen könnte, aber noch modern genug ist, um immer wieder neue Fragen in der zeitgenössischen (Kunst-)Welt zu stellen.

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Neal Rock
Herm 04/12: Velum