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Nele Waldert hat in den letzten Jahren eine eigene, unverwechselbare Bildsprache entwickelt. Sie ist eine Bildhauerin, deren Figurenfindungen sich durch klare, beruhigte Formen auszeichnen. Ein Eindruck, der durch den weitgehenden Verzicht von Farbigkeit noch verstaerkt wird. Die meisten ihrer plastischen Werke sind monochrom gehalten. Meistens weiß, wie das Material, aus denen sie geschaffen sind. Andere Plastiken sind beispielsweise in Blau oder Rot gefasst. Hin und wieder werden Akzentuierungen vorgenommen. Eine ihrer Lieblingsfarben ist ein kraeftiges Orange von signalartiger Wirkung. Die so kolorierten Teile einer Komposition heben sich dann von den reinweiß scheinenden Kompartimenten umso intensiver ab. Aus der Materialbeschaffenheit ihrer Arbeiten, vor allem der glatten Oberflaeche und dem Licht, ergibt sich ein Wechselspiel an unterschiedlichen koerperlichen Erscheinungen. Die reduzierte Farbigkeit im Werk von Nele Waldert verstaerkt ihren eher strengen und konzeptuellen Ansatz. Die Farbe sollte aber nicht darueber hinwegtaeuschen, dass es der Kuenstlerin um eine im Ansatz klassische bildhauerische Erforschung von Formen, von Volumen, von plastischen Koerpern und ihrer Wirkung im Raum geht. Dramatische Effekte expressiver Bewegungsmotive sind in ihrem Werk nicht zu finden. Nele Waldert, so scheint es, schaetzt die Ruhe und die Stille in sich gekehrter, wie im Strom der Zeit erstarrter Formulierungen. Jede ihrer Arbeiten ist wie eine innere Einkehr in das Motiv und eine schnoerkellose Konzentration auf das plastisch Wesentliche. Das sie sich dabei zumeist prosaischen Themen zuwendet oder Motive aus Flora und Fauna ungewohnt in Szene setzt, naehrt den UEberraschungseffekt beim Betrachten ihrer Arbeiten. Gerade weil sie die Klarheit der Form sucht und findet, ergibt sich aus der Auswahl der Sujets Raum fuer das Spielerische wie Experimentelle, etwa in der kompositionellen Verbindung unterschiedlicher Materialien. Nele Waldert inszeniert ihre Arbeiten, sie gestaltet Bildraeume im Raum, spezielle Tableaus, in denen die einzelnen Stuecke ploetzlich inhaltlich wie formal miteinander korrespondieren und kommunizieren. Man hat den Eindruck ihre Plastiken seien Versatzstuecke eines großen offenen Buehnenstueckes, das je nach raeumlicher Gegebenheit, von der Kuenstlerin neu gestaltet wird. Aus dem formalen Zusammenspiel und den inhaltlichen Korrespondenzen der Arbeiten ergibt sich fuer den Betrachter manch ueberraschende bilddramaturgische Wendung und man verspuert den feinen Sinn fuer Ironie und stillen Humor der Kuenstlerin. Auf ihren kuenstlerischen Kern zurueckgefuehrt aber bleiben Nele Walderts Arbeiten eines: Individuelle Erfahrungen, die als allgemeingueltige Formulierungen destilliert sind.

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Nele Waldert