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Eröffnung des Projekts und jour fixe ›im Tal‹ 21 Juni 2008, 13.30 Uhr

Das Projekt private | public | landscape fasst vier neue skulpturale Interventionen in der Skulpturenlandschaft ›im Tal‹ zusammen, die bis zum Jahr 2009 realisiert werden. Im Zentrum steht die Realisierung der Arbeiten von Nathan Coley (Glasgow, SCO), Jörg Lenzlinger / Gerda Steiner (Uster, CH), Christoph Schäfer (Hamburg) sowie Tilo Schulz (Berlin). Hinzu kommt eine neue Brücke über den Mehrbach (Entwurf: Kim Wortelkamp, quartier vier/Leipzig).

Mit private | public | landscape wird ein weiterer Schritt in Richtung der Anbindung dieser in Deutschland einzigartigen Initiative an einen internationalen Diskurs und für eine Vernetzung mit – zum Teil von den Eingeladenen selbst seit Jahren betriebenen – Initiativen, wie z.B. ›Park Fiction‹ von Christoph Schäfer, gemacht.

Das im letzten Jahr eingeschlagene Neukonzept, das in das Zentrum der Nachmittagsveranstaltung einen zentralen Wissenschaftsvortrag stellt, wird 2008 weiter fortgesetzt. Nach Horst Bredekamp 2006 (Humboldt Universität, Berlin) und BEate Söntgen (Ruhr-Universität, Bochum) im vergangenen Jahr wird am diesjährigen jour fixe einer der ausgewiesensten kunstgeschichtlichen Experten für die Frage nach dem Wechselverhältnis von Kunst und Natur sprechen: Professor Dr. Frank Fehrenbach von der Harvard University in Cambridge/USA wird sich in seinem Vortrag „forma fluens: Gedanken zum Wasser im Tal“ vor allem mit dem Wasser innerhalb der Skulpturenlandschaft ›im Tal‹ beschäftigen. Fehrenbach geht davon aus, dass jeder Ort ›im Tal‹ in Relation zum Wasser steht. Wie kann diese Beziehung beschrieben werden? Im zweiten Teil des Vortrags wird die Frage einigen historischen Garten- und Brunnenanlagen gestellt. Der dritte Teil bezieht vorsichtig den dauerhaftesten Lobtopos des (nicht nur) westlichen Kunstdiskurses, nämlich den der Lebendigkeit, auf die Situation ›im Tal‹.

Darüber hinaus wird am jour fixe 2008 Professor Johannes Fritsch von der Musikhochschule Köln mit einer Gruppe seiner ehemaligen Studierenden Kompositionen für bestimmte Orte ›im Tal‹ erarbeiten und uraufführen. Eine Lesung des Berliner Autors Andreas Altmann wird die Abendveranstaltung eröffnen. Die Lesung wird begleitet durch die Flötistin Susanne Knobloch-Ulrich. Der Jour Fixe wird vervollständigt durch die ersten Begehungen zu den neuen Arbeiten von Christoph Schäfer und Tilo Schulz sowie die Einweihung der neuen Brücke von Kim Wortelkamp.

Hintergrund ›im Tal‹ ›im Tal‹ ist eine vom Künstler Erwin Wortelkamp seit 1986 konzipierte und realisierte Skulpturenlandschaft im nördlichen Westerwald, 50 km südöstlich von Köln. Hier sind in den letzten 20 Jahren mehr als 40 Skulpturen von mehr als 35 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern auf einem Gelände von mittlerweile 10 Hektar realisiert worden. Das ›Tal‹ ist anders. Es geht hier um das Wirkliche und mehr noch um das, was möglich ist und wäre. Es geht um Eigenes, und vielleicht mehr noch um Fremdes; sicherlich zuerst um Kunst, doch genauso auch um diesen Ort, diese Landschaft und deren Gestaltung. Das ›Tal‹ ist ortsspezifisch und gewinnt gerade dadurch Modellcharakter. Es begreift sich als ein privater, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellter Raum, ein öffentlicher Raum der durch die Kunst allererst gebildet wurde. Die Kunst gestaltet diesen Ort über die Kunst hinaus. Und genau das ist der entscheidende Unterschied zu allen anderen, scheinbar ähnlichen Orten. ›im Tal‹ steht darüber hinaus auch für eine einzigartige Symbiose von künstlerischem Arbeiten und Ökologie. Das Areal ›im Tal‹ ist keine Parkanlage, sondern integraler Bestandteil einer agrargeprägten Kulturlandschaft.

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Eröffnung:
Neue Künstlergeneration ›im Tal‹
Nathan Coley, Jörg Lenzlinger/ Gerda Steiner, Christoph Schäfer, Tilo Schulz