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Die Kunsthochschule Kassel ist wieder (fast) komplett. Ein Drittel der Professuren wurde in jüngster Zeit neu besetzt – nicht nur ein Generationswechsel, ein NEUER REICHTUM! Mit der wiedergewonnenen Autonomie vor fünf Jahren sind die verschiedenen Disziplinen neu aufeinander zugegangen, haben gemeinsame Visionen entwickelt, Synergien entdeckt und effektive Möglichkeiten gefunden, die professionelle Heterogenität als kreatives und innovatives Potential nutzbar zu machen. Bereits die Berufungskommissionen waren fächerübergreifend besetzt. So verwandelt sich – der „Rundgang 2005“ hat dies gezeigt – die bereits 1777 gegründete Akademie in eine moderne interdisziplinäre Hochschule für Kunst, Kunstwissenschaft, Kunstpädagogik, Visuelle Kommunikation und Design, die sich in der Akademienlandschaft Deutschlands sehen lassen kann.

Der Kasseler Kunstverein, der bereits 1996 die „Sechserbande“ vorstellte, so die Kunstzeitschrift art (Ausgabe 5/1996) über die damaligen Neubesetzungen (Barbara Hammann, Urs Lüthi, Norbert Radermacher, Rob Scholte, Alf Schuler und Dorothee von Windheim), lädt auch „Die Neuen“ ein, sich der Öffentlichkeit vorzustellen, und fragt: Belebt der Zuwachs internationaler Marken das Geschäft? Was bringt jeder mit aus seiner Profession? Was ist sein Medium, sein Werk, sein Thema? Wie ist seine Arbeits- und Denkweise? Welche Auffassungen von Kunst, von Kunstwissenschaft und Medienpädagogik, von Visueller Kommunikation und Design stellen sich hier vor?

Der Kasseler Kunstverein macht aus den Antworten eine Ausstellung. Es wird um Wahrnehmungsweisen, Denkweisen und Arbeitsformen gehen. Die Ausstellung zeigt aktuelle künstlerische Arbeiten aus dem Atelier des Malers Jürgen Meyer, eine fotografisch dokumentierte Performance von Else Gabriel, aber auch die Quellen, aus denen Arbeiten entstanden sind, wie etwa den Kostüm- und Kulissenfundus von Bjørn Melhus oder die Objektsammlungen des Fotografen Bernhard Prinz. Jana Drouz und David Safarian geben Einblicke in ihre Filmwerkstatt. Wolfgang Jonas präsentiert Zukunftsszenarien für das Jahr 2005, die er als Projektstudie für Radio DT 64 im Jahr 1997 entwickelt hat. In ganz anderer Form arbeitet die Kunst- und Medienpädagogin Tanja Wetzel: im Rahmen eines studentischen Projekts und in Kooperation mit einer Grafikdesignerin (Isabelle Winter) und einem Experimentalphysiker (Arno Ehresmann) hat sie einen Diskurs zum Thema „Berührung“ initiiert. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung eine ganze Wand verschiedener Köpfe aus dem Kopf von Hendrik Dorgathen, in die Joel Baumann versteckte Kameras installiert, mit denen die Besucher automatisch oder benutzergesteuert aufgenommen werden. Jakob Gebert zeigt eine Dokumentation von Entwurfsprozessen und Realisationen aus seinen Arbeiten und bei Andreas Hykade können Kinder interaktiv Animationen am Computer herstellen, während die Erwachsenen sich vom Großbild berieseln lassen können. Und schließlich hat Kai-Uwe Hemken als Kunsthistoriker einen wissenschaftlichen Text verfasst und einen Künstler (Reinhard Franz) beauftragt, hierzu eine thematisch gebundene zugleich aber freie künstlerische Arbeit zu entwerfen – gewissermaßen als Ausdruck eines Dialogs zwischen Theorie und Praxis.

Eröffnung: Samstag, den 4. Februar 2006, 18 Uhr Kuratoren: Bernhard Balkenhol und Dirk Pörschmann Joel Baumann / Neue Medien Hendrik Dorgathen / Illustration Yana Drouz und David Safarian / Film und Fernsehen Jakob Gebert / Möbeldesign und Ausstellungsarchitektur Kai-Uwe Hemken / Kunstwissenschaft Andreas Hykade / Trick- und Animationsfilm Wolfgang Jonas / Systemdesign Bjørn Melhus / Bildende Kunst, Virtuelle Realitäten Jürgen Meyer / Malerei Else Gabriel / Basisstudium Kunst Bernhard Prinz / Fotografie Tanja Wetzel / Kunst- und Medienpädagogik

Pressetext

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Neuer Reichtum
13 Positionen - Kunsthochschule Kassel
Kuratoren: Bernhard Balkenhol und Dirk Pörschmann

mit Joel Baumann, Hendrik Dorgathen, Yana Drouz & David Safarian, Jakob Gebert, Kai-Uwe Hemken, Andreas Hykade, Wolfgang Jonas, Bjørn Melhus, Jürgen Meyer, Else Gabriel, Bernhard Prinz, Tanja Wetzel