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In Voice Over richtet Nevin Aladag ihren Blick erneut auf tuerkischstaemmige Jugendliche in Deutschland, an deren Beispiel sie die teils verschlungenen Wege heutiger Akkulturationsprozesse nachzeichnet. Der juengst enstandene Film besteht aus drei voneinander abgegrenzten Teilen: einer Art Prolog und zwei gleich gewichteten Partien, die einander mehrmals abwechseln.

Das vierzehnminuetige Video beginnt mit einer Autofahrt: Eine anonyme Hand streckt eine Mundharmonika aus dem fahrenden Wagen, man vernimmt die Toene, die der Fahrtwind dem Instrument entlockt. Es folgt eine Aufnahme von jungen Deutsch-Tuerken, die tuerkische Volkslieder im ungleichmaessigen Schein des Nightshots singen. Schnitt: Regen prasselt auf ein Schlagzeug.

Fuer Voice Over hat Aladag durchweg auf technische Effekte verzichtet; die Eingriffe sind minimal, und einzig und allein darauf ausgerichtet, die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die fast meditative Stimmung einzupendeln. Die Sequenzen mit dem Schlagzeug sind aufgebaut wie Stillleben, die Aufnahme der Saenger lenkt den Blick auf ihren Gesichtsausdruck, indem sie die Kulisse nahezu vollstaendig ausblendet. Gezeigt wird in beiden Faellen ein metaphorisch analoger Prozess: Wie Instrumente werden die Heranwachsenden von natuerlichen Einfluessen in Schwingung versetzt.

Pressetext

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Nevin Aladag