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Der Künstler Nic Hess hat für die KUNST-STATION im Hauptbahnhof Wolfsburg eine Rauminstallation geschaffen, die sich nicht auf die Wände des Wartebereichs beschränkt, sondern sich bis zur Decke des Eingangsbereiches des Bahnhofs weiter aus- und entfaltet. Leuchtend abstrakte Farbflächen bilden dort markante Formen und dynamische Muster. Bemerkenswert ist jedoch nicht nur die auffällige, sondern ebenso subtile Form- und Zeichensprache des Künstlers, mit der es ihm gelingt, die strukturellen Merkmale der Bahnhofshalle, wie zum Beispiel die aufstrebenden Betonpfeiler und die funktionelle Architektur, für die Besucher, Gäste und Reisenden sichtbar und erfahrbar zu machen.

Seit seinem Studium an der Amsterdamer Rietveld Akademie arbeitet der gebürtige Schweizer mit Pinsel, Farbstiften, Sprühdosen und Klebebändern auf Wänden. Die inhaltliche Auseinandersetzung findet dabei vielfach im Vorfeld der Realisierung einer künstlerischen Arbeit statt. Die so erarbeiteten „Leitmotive“ und möglichen „Leitbilder“ gewinnen jedoch erst vor Ort, aus der jeweiligen Situation heraus – spontan – ihre spezifische Form. Innerhalb dieses Prozesses spürt Nic Hess nicht nur der verborgenen Dynamik eines Raumes nach. In seinem bildnerischen Handeln tritt der Künstler in einen direkten, ganz unmittelbaren Wettbewerb mit den Bildern und Zeichen vor Ort, die um unsere Aufmerksamkeit konkurrieren.

Verfremdete Waren,- Bild- und Markenzeichen dienen dem Künstler nicht einfach nur dazu, unsere starren Wahrnehmungsmuster zu durchstoßen und aufzubrechen. Die raumgreifenden „Zeicheninstallationen“ von Hess provozieren vielmehr die direkte, spontane Auseinandersetzung mit den globalen Bedeutungsträgern, kollektiven Zeichen und immer wiederkehrenden Symbolen unserer Zeit. Und so gelingt es dem Künstler, in unserer alltäglichen Welt immer neue Sinnzusammenhänge zu schaffen, ohne dabei selbst plakativ zu wirken.

Nic Hess wurde 1968 in Zürich geboren, er lebt und arbeitet in Zürich und London.

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und der Figge von Rosen Galerie, Köln.