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NIEMALS SCHEITERN! bringt künstlerische Positionen miteinander in Kommunikation, die sich mit den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Scheiterns auseinandersetzen. Die teilnehmenden KünstlerInnen untersuchen diese Möglichkeiten indem sie sich entweder konkret auf Personen und deren soziale Situation beziehen oder indem das Gegensatzpaar aus Scheitern und Niemals Scheitern! formell in der Arbeit angelegt ist. Der Titel der Ausstellung „Niemals Scheitern!“ setzt eine inhaltliche Klammer, die darauf verweist, dass in der aktuellen gesellschaftlichen Realität Scheitern keine Option ist und wohl kaum eine Chance. Die Ausstellung vereint die Arbeiten von jungen Künstler/Innen, die mit frischem Esprit verschiedenste Medien künstlerischen Ausdrucks benutzen.

Ronnie Bass erfindet in „Our Land“ eine Chipfabrik in der Wüste und erzählt deren Erfolgsgeschichte in einer charmanten, keineswegs um Perfektion bemühten Videoarbeit, deren Kulissen ihren potemkinschen Charakter kaum verleugnen können.

Susan Schmidt und David Buob verbringen einen Tag am Meer, oder auch ein ganzes Leben. Die erhoffte Vision erhalten sie in ihrem Video „Dad’s Cellar“ nicht, stattdessen ein Stück Schokolade.

Greif & Hennig stellen die Frage, warum der Hoffnungsschimmer niemals zu arbeiten müssen, umgeschlagen ist in die Tatsache niemals scheitern zu dürfen. Die Künstler adaptieren ihre Videoarbeit "Ne travaillez jamais" und erweitern sie zu einer Installation. Was ist passiert oder ist eben nicht passiert, dass aus "ne travaillez jamais", "n'échouez jamais" werden konnte?

Janne Lehtinen schnallt sich Fluggeräte, mit denen jeglicher Flugversuch von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, auf den Rücken. In den vor Romantik strotzenden Landschaften Finnlands bleibt Lehtinen – dessen Vater Segelflieger war – auf dem Boden der Tatsachen, die er mit fotografischen Mitteln schafft.

Claudia Lindner dokumentiert in der Serie „Young Cocks“ aufgetakelte junge Männer, deren äußere Hülle viel versprechend ist und von der Künstlerin als Panzer gegen die Realität sozialer Benachteiligung interpretiert wird.

Bea Meyers Vorhang enthält die eingestickten Worte: „Ich bin mir sicher!“, eine Behauptung und Selbstbehauptung, die formell vergleichsweise fragil argumentiert und damit auch die Fragilität der eingestickten Aussage unterstreicht.

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NIEMALS SCHEITERN!
kuratiert von Francis Hunger

mit Ronnie Bass, David Buob & Susan Schmidt, Greif & Hennig, Janne Lehtinen, Claudia Lindner, Bea Meyer