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NIKA KUPYROVA

Sunset Yellow FCF, 2008, Serie von 17 Digitaldrucken (Auflage 5 +1) DA BIN ICH UNSICHER, 25 x 23 cm (gerahmt)In meiner Arbeit konzentriere ich mich hauptsächlich auf Fotografie und Mixed Media Installationen und verwende dabei neu zusammengestellte, gefundenen Materialien, um die Beschaffenheit von Raum als Lebensraum zu erforschen. Gefundene Objekte reizen mich durch ihre tief verwurzelte Vertrautheit, das Gefühl ihres Alters, das durch allmähliche Abnutzung und die Umgestaltung durch Besitz entstanden ist. Grundlegend für meine Arbeit ist die Fähigkeit solcher Objekte, einen emotional gefärbten Raum zu schaffen, der dann durch bewusste Vorschläge und visuelle Hinweise von der Künstlerin kommentiert wird. Meine Installationen verherrlichen Häuslichkeit und gewähren Einblicke in einen erfundenen Lebensraum, erforschen Abläufe, Verschrobenheiten und selbstgemachte Erotika. Das Wesen dieser künstlichen Lebensräume ist der ihnen anhaftende Widerspruch zwischen ihrer Eigenschaft als Theaterbühne und verlassenem Lebensraum, bewusster Zurschaustellung und Eindringen in eine vertraute Landschaft. Meine Arbeit ist hauptsächlich ortspezifisch. Ich nehme Stichproben von Materialien, die ich in der Stadt finde, um dem Raum ein irreführendes Gefühl von Authentizität zu verleihen und auch wegen meiner Neugierde an neuen Objekten und meiner Begeisterung am Prozess des neu Zusammenstellens. Mein Interesse an Lebensräumen beruht teilweise auf meiner Jugend in der ehemaligen UdSSR und dem nomadischen Lebensstil meiner Familie; ich fühle mich hingezogen zur Wandlungsfähigkeit von Objekten in Lebensräumen und der Fähigkeit ein temporäres Zuhause zu schaffen. Im weissen haus werde ich an einer ortspezifischen Installation arbeiten, die sich schrittweise im Projektraum entwickelt. Den offenen Projektraum möchte ich als eine Möglichkeit nutzen, den Arbeitsprozess der Künstlerin in die Arbeit selbst auf zu nehmen, in dem ich das Experimentieren und das praktische Herumprobieren, das wesentlich für jedes Kunstwerk ist, darlege. Im Laufe meines Projektes werden manche Fragmente der Installation kontinuierlich durch Fotografien ersetzt, während andere Teile weiterhin in ihrer drei-dimensionalen Form und in unterschiedlichen Fertigungsstadien verbleiben. (Nika Kupyrova)

Ausbildung: 2004 – 2008 Edinburgh College of Art (Zeichnung, Malerei); Jänner – Mai 2007 Iceland Academy of the Arts (Bildende Kunst, Erasmus). Ausstellungen (Auswahl): DOLORES09, Lothringer 13/Laden, München; Earwax, Kuhturm Gallery, Leipzig; Let Them Eat Cake, Roxy Art House, Edinburgh (2009); KEEP, Schauraum project space, Wien (Multimedia Installation); Now I know my ABC’s, SWG3, Glasgow; Russkii Ballad, TotalKunst Gallery, Edinburgh; Don’t Tell Me The Truth About Love, Bedlam Theatre, Edinburgh (kollaboratives Projekt als Teil einer Theaterproduktion); сo-op, Owl&Lion Gallery, Edinburgh; RSA NEW CONTEMPORARIES, Royal Scottish Academy, Edinburgh (2008); Carpeted Space, Granton Harbour, Edinburgh (Intervention im öffentlichen Raum); Temporary Autonomous Art, PDM warehouse, Granton; Blank expression, Zion Arts Centre, Manchester; Golden Members, The Embassy Gallery, Edinburgh, Works With Potential, 32 Morningside Road, Edinburgh; El Grillo, Skaftfell Cultural Centre, Seydisfjordur, Island (Workshop und Ausstellung in Zusammenarbeit mit Dieter Roth Academy); Wall Piece, project space, Iceland Academy of the Arts (Multimedia Installation).

SAMUEL SCHAAB

In Klanginstallationen, sowie in den Medien Video und Fotografie beschäftigt sich Samuel Schaab mit der Umformung und Verselbständigung von Dingen und Situationen. Er versetzt sie in eine fremde Aktivität und betraut sie mit einer manipulierten Funktion. Ausgangspunkt ist meist das Material, welches das Vokabular der Möglichkeiten vorgibt. Schaab sucht nach Rekombinationen der Struktur und versucht, das herauszuarbeiten, was das Material über sich mitteilt und worüber es hinausweist. Dabei geht es stets um die verdichtete Information, die den Dingen eingeschrieben ist. Klang spielt dabei oft eine grundlegende Rolle, nicht zuletzt, da er das Element der Zeit und des Raumes - also der Veränderung - am flexibelsten zu repräsentieren vermag. Es gilt, einen Körper mit einem Inhalt zu betrauen und diesem eine feste Form zu geben. Klang wird auf einen Ort bezogen und Orte werden mittels Klang definiert.

Samuel Schaab, geboren 1981 in Starnberg, lebt und arbeitet in Wien. Ausbildung: seit 2005 Multimedia und Plastik, Universität für angewandte Kunst, Wien (bei Erwin Wurm); 2006/07 Stipendium Medienkunst HGKZ, Zürich; 2003 - 2005 Medienkunst, Universität für angewandte Kunst, Wien (bei Bernhard Leitner).

Ausstellungen (Auswahl): now silence, gallery39, Tel Aviv; Junge Kunst, Kunstfabrik Gross Siegharts; tele, Taubenturm Diessen; Laufzeitspeicher, Universität für angewandte Kunst, Wien; shaper / searcher, Habres+Partner, Wien; Faust hat Hunger..., Video, Schauspielhaus, Wien (2009); Video Edition Austria, Wien; Das kleine Format, Kulturforum Blaues Haus, Diessen; Eikon pages, Schloss Wolkersdorf; pan-pan, gallerie Ortart Nürnberg (2008); a.a.e.u.a., Habres+Partner, Wien; Art Athina; Tonbänder, Hörspielvertonung, Bayerischer Rundfunk; MOMA Eidelsstedt, Hamburg; captureyourcity, Ars Electronica 2007; Tease Art Fair Köln; locus solus, audioPerformance, K7 Diessen; Hyperventilator, Filmprojekt, Diagonale Graz 2007; KundK, HGKZ Park, Zürich (2007); Essence, MAK, Wien; multiple choice, Schauspielhaus Wien/Rampe Stuttgart; Urban Maze, Habres+Partner, Wien; The 12 Volt experience, Wattestbnt/Wien; n:halt, Habres+Partner, Wien (2006); Zimmer frei, Hotel Mariandl München (2005); Tagebuch, Project Space, Kunsthalle, Wien; Just what is it?, Kunstraum Innsbruck (2004).

TINA VAN DUYNE Ein kleiner Vers in sechs Zeilen

Ein Reim zeichnet sich dadurch aus, dass Worte aufgrund ihrer Homofonie zueinander in Beziehung gesetzt werden. tiniverse - a tiny verse - ist ein Sprach/Bild/Text-Spiel: Tinas Universum bzw. ein kleiner Vers. Ein abstrakt reimendes Gedicht auf unterschiedlicher Ebenen im Bild, Text und in dem, was dazwischen liegt.

In Form von Zeichnungen, Fotografie, Objekten manifestiert sich ein Gesamtsystem, eine Anordnung und Verknüpfung einzelner Elemente, die sich aus dem Einfluss verschiedener Interessengebiete ergeben: vereinahmter, gesehener, gelesener Kunst, aus Kommunikationstheorie, Kognitiven Wissenschaften, Philosophie, Biologie, Natur, Musik, oder der Psychoanalyse.

In einem Rhythmus von zwei Wochen unterläuft die Installation „Ein kleiner Vers in sechs Zeilen“ in Tina van Duynes Projektraum im weissen haus sechs verschiedene Metamorphosen, die eine jeweils andere Seite des tiniverse zeigen:

1. initiation (01.09. – 12.09.2009) 2. benoit meets hermann (15.09. – 26.09.2009) 3. conservation (29.09. – 10.10.2009) 4. van duyne kaiserii feat. matthias kaiser (13.10. – 24.10.2009) 5. van duijne & van duyne feat. hélène van duijne (27.10. – 07.11.2009) 6. sum (10.11. – 21.11.2009) tiniverse finale (24.11. – 28.11.2009)

Tina van Duyne, geboren 1971 in Schweden, lebt und arbeitet in Wien. Ausbildung: 2003 Diplom am Institut für Grafik und Neue Medien, Universität für Angewandte Kunst in Wien (Prof. Fons M. Hickmann), 2003 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Ausstellungen (Auswahl): Personae, Atelier Operngasse, Wien (2009); Van Duyne / Knoechl, Plateau: Raum für zwei, Forum Stadtpark Graz; cut copy paste, method shaping and pencil trilogies, Bauernmarkt 9 Projekträume Lenikus, Wien; Es Strahlen Die Sender, One Night Stand Zollergasse, Offspace, Wien (2008); Retracing «•», Austrian Cultural Forum, Tokio; «•» VIE-TYO, File Festival 2007, Galeria Do Sesi, Sao Paulo, Brasilien; «•»VIE-TYO, Take-Away-Festival, Dana Centre, London; «•» VIE-TYO, Telic Gallery, China Town, Los Angeles (2007); «•» VIE-TYO, DISLOCATE, Ginza Art Laboratory, Tokio; stolen landscapes, ECONOMY CLASS/passenger exhibition, Alliance Francaise, Nairobi, Kenia; wrong swans, Galerie Tristesse, Berlin (2006); Update, Künstlerhaus Wien (2005); Homerische Landschaften, Tiroler Künstlerschaft, Kunstpavillon Innsbruck; Sahara, Kunsthalle project space, Wien (2004).

SOPHIE HIRSCH

Durch die enorme Anhäufung von intimen Gegenständen in Form von Kleidung, wird der kühle Ausstellungsraum ein persönlicher Ort. Der Besucher wird eingeladen sich in dieser konstruierten Innerlichkeit auszubreiten und darin Zeit zu verbringen. Räume, wie auch Kleidung, können Mittel der Abschirmung nach Außen sein. Der Raum wird zu einer eigenen Welt, worin Kleidung von den Wänden wuchert und kleine geborgene Höhlen entstehen.

Sophie Hirsch, geboren 1986 in Wien, lebt und arbeitet in Wien.

Ausbildung: seit 2006 Studium der Bildhauerei und Multimedia, Universität für angewandte Kunst, Wien (Erwin Wurm); 2004-2006 School of the art institute of chicago (Schwerpunkt Fotografie und Bildhauerei)

Ausstellungen (Auswahl): oh, please do come in!, Wien; beletage, hektor, Wien (2008); burn, baby burn!, kunstverein ettlingen, Deutschland; ursula blickle videolounge, Kunsthalle Wien (2007).

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Nika Kupyrova // Sophie Hirsch // Samuel Schaab // Tina van Duyne