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Wir freuen uns, die erste Einzelausstellung der koreanischen Künstlerin Nikki S. Lee in Deutschland zu präsentieren. Nikki S. Lee erlangte mit ihrer ”Projects” Serie internationale Aufmerksamkeit. In dieser Serie erforschte sie mit ihrer Kamera unterschiedlichste soziale Gruppen in New York City. Für jedes Projekt veränderte sie ihr Äußeres vollständig, um sich dann als Tabledancerin, Punk, Skateboarderin, Yuppie, Lateinamerikanerin, Schulmädchen, Touristin oder Lesbe im Umfeld der jeweiligen Gruppe fotografieren zu lassen. “Ich will zeigen, wie die persönliche Identität durch andere Menschen beeinflusst wird.”

In ihrer jüngsten Serie ”Parts” (seit 2003) untersucht sie in bewusst inszenierten Erzählungen die Frage nach Identität und Zugehörigkeit. Die Künstlerin lässt sich selbst in Begleitung eines Mannes porträtieren und schlüpft hierfür in immer neue Rollen. In alltäglichen Szenen inszeniert sie sich als Touristin vor der Kathedrale, als schüchternes Mädchen im pinken Top, als Verliebte mit leuchtenden Augen. Jedoch entfernt Nikki S. Lee den männlichen Part, nachdem das Foto vollständig entwickelt wurde. Einzig ein Hinweis wie eine Hand oder ein Knie, der auf die Präsenz einer anderen Person schließen lässt, bleibt bestehen.

Nicht die Tragik einer gescheiterten Beziehung findet hier ihren Ausdruck, sondern die Untersuchung des eigenen Ich im komplexen Rollenspiel zwischen Mann und Frau. Jenseits der scharfen Kante bleibt dem Betrachter Raum für Imagination. Nicht das Sichtbare, sondern vielmehr das Unsichtbare in jeder menschlichen Beziehung wird dem analytischen Blick der Künstlerin unterworfen und findet Ausdruck in ihren großformatigen fotografischen Studien.

Nikki S. Lee ist 1970 in Südkorea geboren und in Seoul aufgewachsen. Mit Ihrem ersten Abschluß in Fotografie kam sie 1994 in die USA und erlangte dort 1999 Ihren Master Degree in Art an der New York Universität.

Einzelausstellungen (Auswahl): Institute of Contemporary Art, Boston; Cleveland Museum of Art, Celeveland, Ohio. Im Herbst 2005 Kemper Museum of Contemporary Art in Kansas City, Missouri.

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): 2002 Street Photographs Since 1950, Museo de Lellas Artes de Bilbao; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden; Liverpool Biennale; 2003 8th Istanbul Biennale; 2004 Pictured Modernity, San Franciso MOMA.

Arbeiten in Sammlungen (Auswahl): Solomon Guggenheim Museum, New York, Metropolitan Museum of Art, New York; Los Angeles County Museums of Art, Albright Knox Gallery, New York; Saint Louis Art Museums, International Center of Photography, New York; Tony and Heather Podesta Collection, Washington.

Zur Buchmesse Im Oktober 2005 erscheint ein Buch im Hatje Cantz Verlag mit Abbildungen der gesamten “Parts” Serie und mit einem Interview, geführt von Roselee Goldberg.

Wir danken Leslie Tonkonow Artworks + Projects, New York für die kooperative Zusammenarbeit.

Claus Richter (Videospace)

Claus Richter liebt Special-Effects, Kulissenwelten und Magie und er erforscht wie man sich darin einrichten kann.

Seine intensiven Recherchen zu auf Fiktion basierenden Weltentwürfen, von “Klassikern” wie Disneyland bis hin zu von Filmfans im Privaten nachgebauten Science-Fiction-Kulissen, werden von Richter als Material zum Bau eigener fiktiver Welten genutzt.

Claus Richter wird im Videospace der Galerie den zweiten Teil seiner auf drei Teile angelegten Videoserie “Slashwriting the History of Angenommen” zeigen.

Im ersten (ebenfalls im Videospace) gezeigten Teil werden mittels zu Laserkanonen umgebauten öffentlichen Skulpturen farbige Laser in den Himmel geschossen, die zu einem Strahl vereint die Sendeanstalt des hessischen Rundfunks zerstören. Der zweite Teil von “Slashwriting...” beschäftigt sich mit dem Neuaufbau einer fiktiven Welt. Zu den 2 Videos werden Skizzen, Gouachen und Ausstattungsgegenstände gezeigt.

Claus Richter (geboren 1971) studierte von 1993-2003 an der HfG Offenbach.

Gruppenausstellungen (Auswahl): Künstlerhaus Stuttgart; Frankfurter Kunstverein; Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Museum Fridericianum, Kassel; Hamburger Kunstverein

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