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Unter dem Titel "Kein Vorhang - kein Applaus" hat das Siemens Arts Program eine Programmreihe mit installativen Arbeiten im Theater initiiert. Die Reihe macht sich jene interdisziplinäre Ausrichtung der Künste zum Anliegen, die die Grenzen zwischen Bildender Kunst und Theater fließend werden lässt. Den Auftakt bildete im Frühjahr 2005 ein Projekt am Tanzquartier in Wien, das den Theaterraum als Kunst-Ort thematisierte, der zwischen Aufführung und Ausstellung oszilliert. Die Performance-Künstler Jennifer Lacey/Nadia Lauro und Alain Buffard entwickelten dafür ortsspezifische Arbeiten.

Im Zentrum des Programmbeitrags zum Festival "Tanz im August - Internationales Tanzfest Berlin", mit dem die Veranstaltungsreihe nun Station in Berlin macht, stehen Raum, Skulptur und Bewegung. Zwei installative Arbeiten aus unterschiedlichen künstlerischen Metiers versetzen Räume in Bewegung und entwerfen Skulpturen, die den Betrachter auf besondere Weise ins Geschehen verwickeln.

Der Choreograf William Forsythe, der bereits in mehreren Installationen den Bühnenraum verlassen hat, bewegt sich mit seiner neuen Arbeit zwischen Performance, Installation und Klang-Environment. Unter dem Titel "You made me a Monster" zeigt er im Bühnenraum des Festspielhauses eine komplexe Raum-, Bewegungs- und Klangskulptur. Darsteller und Zuschauer gleichermaßen konstruieren vielgestaltige, groteske skelettartige Gebilde und füllen damit den Performance-Raum. Durch die verfremdeten Stimmen der Darsteller entsteht eine trance-ähnliche akustische und physische Stimmung.

Die Installationen des bildenden Künstlers Jeppe Hein wiederum präsentieren eine Idee von Bewegung, die als Choreografie gesehen werden kann. Mit seiner Skulptur "Appearing Rooms" schafft er einen Bewegungsraum, der auf den Betrachter als Akteur baut. Ein Wasserpavillon bildet vier Raumsegmente aus Wasserwänden, die sich nach dem Zufallsprinzip heben und senken. Bei Versiegen der kräftigen Wasserstrahlen wird dem Besucher der Weg in einzelne Raumteile freigegeben. Betritt er den Raum, steigt hinter ihm die Wasserwand wieder empor und schließt den Besucher ein. Um den Brunnen trockenen Fußes verlassen zu können, muss der Besucher erneut mit den auf- und absteigenden Wasserwänden interagieren. In diesem Spiel von Bewegung und Raum entsteht eine sich selbst organisierende Choreografie.

Kooperationspartner Tanz im August - Internationales Tanzfest Berlin Siemens Arts Program

In Zusammenarbeit mit Johann König, Berlin; gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur

Künstler William Forsythe Jeppe Hein

Termine & Veranstaltungsorte

William Forsythe "You made me a Monster" 25. – 28. August 2005 Haus der Berliner Festspiele 25.8.2005: 18.00, 19.15, 20.30, 21.45 Uhr 26.8.2005: 18.00, 19.15, 20.30, 21.45 Uhr 27.8.2005: 17.00, 18.15, 19.30, 20.45 Uhr 28.8.2005: 14.00, 15.15, 16.30, 17.45 Uhr

Jeppe Hein "Appearing Rooms" 11. – 30. August 2005 Installation im öffentlichen Raum Parkanlage am Fernsehturm, zwischen Marienkirche und Rotem Rathaus

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