7hours HAUS 19

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Berlin

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Eröffnung Freitag, 17. September, ab 18 Uhr. Zur Eröffnung spricht: Bernhard Maaz, Gemäldegalerie Alte Meister und Kupferstichkabinett (SKD) Dresden

Weisser, roter und schwarzer Ton. 20 – 30 durchgearbeitete Figuren, offene Formen. Platten, Platten mit Furchen, schlanke Quader mit Aufsätzen frei geformter Gebilde, Fingerrillen und –Abdrücke, gewichtete Unschärfemassen. Gebrannt. Nicht größer als fünfzig, sechzig Zentimeter in den Dimensionen.

Farbige, kleinformatige Zeichnungen, teils: mit Elementen seines lang entwickelten Vokabulars (Rhomben, Kreisen), neu: mit kleinen gegenständlichen Arbeiten. Zeichnung kämpfender Figuren blau auf weissem Grund, die eine nur noch als zerteilter Körper, auf durchformter Platte auf Grundplatte aus schwarzem Ton, abgerissen wie ein archäologisches Fundstück aus einer Höhle. Ein Ritter mit Schwert. Ein Mann am Galgen. Ein leerer Galgen. Ein Ritter im Wald. Anscheinend ein Gesicht, oder Maske mit großen Augen und Mundloch, filigrane Zeichnung aus rostroten kleinen Strichen auf weissem Grund. Und Ornamente.

In einzelnen Fällen ist der Tonkörper ganz von Farbe bedeckt. Viele Figuren jedoch berühren sich nur partiell mit Zeichnung oder Zeichnungsfragment und bleiben roh in Gestalt und Material.

Aus dem Zusammenfügen der Tonkörper mit den Zeichnungen und Farben, dem sehr direkten Ernst-Nehmen des Formalen, entsteht etwas in Prangenbergs Arbeit, dass keinen Kommentar benötigt, keine Erklärung verlangt oder sucht.

Die Skulpturen zitieren das Mittelalter und stellen jeweils als einzelne Figur und auch als Gruppe eine Art Historienspiel dar, in dem Form und Bemalung, Abstraktion und Figuration in einem in jeder Hinsicht freien Spiel zusammenfinden. Im Zusammenfügen von plastischer Form und bemalter figurativer Szene ist auch das Ornament wesentlich. Einfache, stark farbig lasierte Flächen, die durch Einbrennen mit der Tonform verschmolzen sind, sind eigene, direkt wirkende Kraftfelder.

Walter Grasskamp spricht über Prangenbergs Arbeit von „Kunst ist Handwerk im Sinn einer elementaren Interaktion von Hand, Auge und Material.“ Und von Prangenbergs Interesse an Beuys’ „handschriftlicher Direktheit“ (Katalog Norbert Prangenberg Paintings, Kerber Verlag, Bielefeld 2010). „Für mich kommt es bei aller Widersprüchlichkeit doch darauf an, eine Arbeit zu haben, die mit mir eng verbunden ist, die sich von allen Seiten zentriert und eine Masse darstellt (…)“ sagt Prangenberg in einem Interview mit Rolf Steiner (Katalog Die Wurzel, Weidle Verlag Bonn, 2000).

Auf der Einladung finden Sie eine der vielen kleinformatigen Zeichnungen, die Norbert Prangenberg in Vorbereitung auf die Tonarbeiten, geschaffen hat.

Ausstellung 17.9. - 16.10. 2010, Mi - Sa, 14 - 18 Uhr

BIOGRAFISCHE ANGABEN 1949 geboren in Rommerskirchen-Nettesheim, 1965 erste Holzschnitte und Zeichnungen, 1963-1967 Goldschmiedelehre bei C. Kesseler, Köln. Lebt in Starnberg und München. Seit 1993 Lehrstuhl an der Kunstakademie München.

Ausstellungen in jüngster Zeit (Auswahl):

2010 new paintings, OPENING 6. Oktober 2010, Ancient & Modern, London GB) Clay & History, 7hours HAUS 19, Berlin Norbert Prangenberg - Betty Cuningham Gallery, New York, NY, USA (Kat.) Norbert Prangenberg: Esculturas, Pinturas y Dibujos, Galeria Manuel Ojeda, Gran Canaria (ES) Aquarelle, Museum Liner, Appenzell, CH (G) 2009 die liebe farbe, Galerie Rupert Walser, München Bilder, Galerie Ebbers, Kranenburg Die Gegenwart der Linie, Staatliche Graphische Sammlung, München (G) Schatzhaus Spendhaus - Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen (G) 2008 Neue Bilder, Galerie Karsten Greve, Köln Über und über – oder: wer malte Mücken die Flügel, Kunstverein Lippstadt (Kat.) Venustas et fortuna, Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg (Kat.) 3. Biennale der Zeichnung - Kunstverein Eislingen, Eislingen 2007 Wasser zu Wein, Gold zu Stroh, Produzentengalerie Hamburg (Kat.) Als wäre nichts gesagt - Kunst der 80er Jahre aus den Sammlungen der Kunstmuseen Krefeld - Museen Haus Lange/ Haus Esters, Krefeld (G) Mandorla, 7hours Haus 19, Berlin (G) slow food, Künstlerhaus Bethanien, Berlin (G) 2006 Norbert Prangenberg, Malerei, Museum Katharinenhof, Kranenburg Sculpture, Peinture, Dessin, Galerie Karsten Greve, Paris Painted in Munich - Rupert Walser, Munich (G)

MUSEEN UND KUNSTVEREINE 2010 Museum Liner, Appenzell, CH (G) | 2009 Staatliche Graphische Sammlung, München | 2008 Kunstverein Lippstadt (Kat.) | 2008 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, Magdeburg | Museen Haus Lange, Haus Esters, Krefeld (G) | 2006 Malerei, Museum Katharinenhof, Kranenburg | 2005 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (Kat.) | 2005 Pinakothek der Moderne, München (G), 2005 Sammlung der Sparkassenstiftung , Kunstverein Hannover (G) | 2004 Norbert Prangenberg. Retrospektive, Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (Kat.) | 2004 Die weite Welt, Museum Ludwig, Graphische Sammlung, Köln (G) | 2003, Icheon Ceramic Museum, Seoul, Korea, | 2002 Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (G) | 2001 Städtische Galerie, Bietigheim-Bissingen (Kat.) | 2002 Raum für Malerei / The Painting Room, Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld (G) | 2000 Rommerskirchen, Hermeshof, 2000 Haus Lange, Krefeld (G) | 1999 Forum Rotunde Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, 1999 Zeche Zollverein, Essen, 1999 PCC Kunstraum Weimar (G), 1999 Diözesanmuseum Freising (G), 1999 Frans Hals Museum, Haarlem (NL), (G) | 1998 Kunstmuseum Bonn (G) | 1997 Europees Keramich Werkcentrum, s’Hertogenbosch (NL) | 1996 Württembergischer Kunstverein, Stuttgart (Kat.), 1996 Gemeentelijk Centrum voor Beeldende Kunst de Beyer, Breda, NL (Kat.), 1996 Westfälischer Kunstverein , Münster (Kat.) | 1996 Skulpturenprojekt, Alden Biesen (BE), (G), 1996 Niedersächsische Sparkassenstiftung Hannover (G) | 1995 Kunstverein Ruhr, Essen (Kat.), 1995 Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen (G), 1995 Kunstverein Stuttgart & Kunstverein Düsseldorf (G) | 1994 Neues Museum Weserburg Bremen | 1993 Krefelder Kunstverein, Krefeld | 1991 Drawn in the 90's, Katonah Museum of Art Katonah, NY, USA (G), 1991 John Cage und die Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Neue Pinakothek München (G) | 1990 Badischer Kunstverein, Karlsruhe (Kat.), 1990 Goethe-Institut London, GB & Neue Pinakothek München (G) | 1989 Kunstverein Bochum, 1989 Cologneer Kunst, Kunstforeningen, Kopenhagen & Horsens Kunstmuseum Lunden (DK), (G) | 1988 Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen (G) | 1987 Bonner Kunstverein (G) , 1987 Kunsthalle Bielefeld (G) | 1986 Papier und Skulptur, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen (G) | 1985 Bremer Kunstpreis, Kunsthalle Bremen (G) | 1984 Förderpreis des Landes Nordhein-Westfalen, Kunsthalle Bielefeld (G) | 1992 Bonner Kunstverein (mit Horst Münch), Bonn | 1981 Neue Sammlung, Museum Haus Esters, Krefeld (G)

BIENNALEN 2008 3. Biennale der Zeichnung, Kunstverein Esslingen | 2003 Second World Ceramic Biennal - CEBICO, Seoul, Korea | 1986 Biennale of Sydney, Sydney, Australia | 1982 Dokumenta 7 Kassel

GALERIEN Seit 2010 Ancient & Modern, London und Betty Cuningham, New York | seit 2003 Rupert Walser, München | 2000 Galerie Hollenbach, Stuttgart | seit 1998 Produzentengalerie Hamburg/Berlin | seit 1989 Barbara Gross Galerie München | seit 1980 Galerien Karsten Greve, Köln, Paris, St. Moritz

7hours HAUS 19 WERKSTATT 2010: SEBASTIAN BISKUP OPEN STUDIO 10. - 12.9. und 7. - 10.10. während der Art FORUM, 12 – 18 Uhr

PREVIEW next concert: CHIYOKO SZLAVNICS Interior Landscapes II, Sonnabend, 23.10. 2010, 15 – 18.30 Uhr. Im Anschluss ein Gespräch zwischen CHIYOKO SZLAVNICS und MARTINA SEEBER

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Norbert Prangenberg "Clay & History"
Neue Skulpturen
Kurator: Christiane Grüß