press release only in german

Im Zuge ihrer zweiten Kollaboration haben sich Lily Wittenburg und Jenni Zimmer entschieden, mit dem Raum und seinen architektonischen Möglichkeiten zu arbeiten. Lily Wittenburg fasst Zeichnung als ein empfindliches und prozessuales Medium auf. Ausgehend von ihrem Interesse für Architektur nähert sie sich hiermit Phänomenen wie Abwesenheit und Leere. Jenni Zimmer hingegen verfolgt in ihren Zeichnungen ein serielles Prinzip. Durch das unermüdliche Zeichnen von Linien bildet sie Flächen und Räume, die sich kontinuierlich verändern. Mittels der vielfachen Wiederholung und Rekombination von Linien, Formen und Flächen befragen die Künstlerinnen den Raum und seine Wandlungen in der Zeit.

In ihrer gemeinsamen Installation für "NOTE ON In-Difference" werden mithilfe von Licht, Vektoren und Schatten zwei künstlerische Systeme zusammengeführt, die sich durch eine Gleichzeitigkeit von Nähe und Distanz zueinander verhalten. „In-Differenz“ ist ein Begriff, der aus dem Buch „Abwesen“ (2007) des südkoreanischen Philosophen Byung-Chul Han entlehnt wurde, um das Nebeneinander von Verschiedenem als ein Kontinuum der Nähe zu denken. Übertragen auf den Kunstkontext entfaltet jener Begriff vor allem im Hinblick auf die Gleich-Gültigkeit einzelner Eingriffe und Elemente gegenüber der Architektur eines (Ausstellungs-) Raumes eine besondere Bedeutung. Vor diesem Hintergrund konzentrieren sich Lily Wittenburg und Jenni Zimmer in ihrer künstlerischen Arbeit auf Proportionen und Übergänge, auf das Räumliche der In-Differenz, das im Zuge der Begegnung mit den Besucher_innen konkret und ereignishaft wird.


In the course of their second collaboration Lily Wittenburg and Jenni Zimmer have decided to work with the space and its architectural possibilities. Lily Wittenburg understands drawing as a sensitive and processual medium. Departing from her interest in architecture, she takes a graphic approach to phenomenons like absence and emptiness. In conjunction, Jenni Zimmer pursues a serial principle in her drawings. Through the tireless drawing of lines, she builds planes and spaces that constantly change. By means of multiple repetitions and the recombination of lines, forms and planes, the artists are questioning the space and its transformation in time.

In their concerted installation for "NOTE ON In-Difference", two artistic systems interact with a simultaneity of closeness and distance, amalgamated by means of light, vectors and shadows. The term "In-Difference", borrowed from the book "Abwesen" (2007) of the South Korean philosopher Byung-Chul Han, is for thinking the juxtaposition of diversities as a continuum of closeness. Transferred to the context of art this term unfolds a special meaning with regard to the equality [Gleich-Gültigkeit] of single interventions and elements toward the architecture of an (exhibition) space. Against this backdrop Lily Wittenburg and Jenni Zimmer focus on proportions and transitions in their artistic work, on the spatial of the in-difference, which catalyzes into a site specific and collective moment.

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NOTE ON In-Difference
Lily Wittenburg & Jenni Zimmer
Kuratoren: Ulrike Gerhardt, Jens Mentrup