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NUMBER THIRTEEN. FACTORY OF THE SUN- HITO STEYERL

MISSED CONNECTIONS- MOREHSHIN ALLAHYARI, HAMISHI FARAH, DEVIN KENNY, LAWRENCE LEK, SANDRA MUJINGA, SONDRA PERRY

ERÖFFNUNG: 13. OKTOBER 2016, 19 UHR 
LAUFZEIT: 15. OKTOBER – 26. FEBRUAR 2016 
ÖFFNUNGSZEITEN: SAMSTAG & SONNTAG, 11-18 UHR


 JULIA STOSCHEK COLLECTION, Schanzenstrasse 54, 40549 Düsseldorf

Unter dem Titel NUMBER THIRTEEN werden ab dem 13. Oktober 2016 zwei Ausstellungskonzepte in der JULIA STOSCHEK COLLECTION in Düsseldorf vereint. 



Im Zentrum der Präsentation steht die großformatige Videoinstallation FACTORY OF THE SUN von Hito Steyerl (1966 in München, Deutschland, geboren; lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland), die 2015 mit Unterstützung der JULIA STOSCHEK COLLECTION auf der Biennale in Venedig 2015 im Deutschen Pavillon erstmalig gezeigt wurde und nun den zentralen Platz im zweiten Ausstellungsgeschoss einnimmt. Die Filmemacherin und Autorin gilt als kritische Beobachterin unserer globalisierten Welt im digitalen Zeitalter. Ihre künstlerische Praxis beschreibt präzise die Fluidität und Veränderlichkeit von Bildern – angefangen bei ihrer Produktion und Übersetzung bis hin zu ihrer Interpretation und Zirkulation.



In FACTORY OF THE SUN verknüpft Hito Steyerl die symbolisch aufgeladene Kraft der Sonne mit der gewaltigen Macht unserer heutigen digitalisierten Realität. Das Motiv des Sonnenlichts verwendet Steyerl in dieser Installation sinnbildlich für eine komplexe Auseinandersetzung mit Alltags- und Überwachungstechnologien, um die Dialektik von Freiheit und Gefangensein zu verhandeln.



Parallel dazu, aber räumlich voneinander getrennt, hat die Künstlerin Jennifer Chan (1988 in Ottawa, Kanada, geboren; lebt und arbeitet in Toronto, Kanada) auf Einladung von Hito Steyerl und in Kooperation mit der JULIA STOSCHEK COLLECTION im ersten Stock die Gruppenausstellung MISSED CONNECTIONS kuratiert.


MISSED CONNECTIONS (dt.: verpasste Verbindungen) setzt sich kritisch mit dem Überfluss und den Exzessen unserer technokratischen Gesellschaft auseinander. Der Titel der Ausstellung beruht auf einem Forum in Craigslist, in dem Menschen, die sich Hals über Kopf in einen Fremden verliebt haben, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen etwas posten können. Chan geht davon aus, dass es in den Bereichen Technologie und Kultur zahlreiche verpasste Gelegenheiten für eine kritische Analyse von Macht und Identität gibt.

Die Ausstellung umfasst elf Arbeiten von sechs Künstlern, die mit ihrem jeweils eigenen visuellen Vokabular den Versuch unternehmen, sich von den herkömmlichen Narrativen unserer digitalen Realität und Populärkultur zu lösen. Chan hinterfragt dabei gezielt die vermeintlich nutzerfreundlichen Funktionen, wie sie die Digitalisierung mit sich bringt. In diesem Zusammenhang beziehen sich die einzelnen Beiträge auf einen unterschwelligen postkolonialen Diskurs an der Schnittstelle von Ethnie, Gender und heutigen Arbeitsbedingungen.

ERÖFFNUNGSPROGRAMM

19.15 Uhr A SMALL BIRD WILL DROP FROZEN (THE ARC BENDS TOWARDS JUSTICE) Performance von Devin Kenny
20 Uhr Gespräch zwischen den Künstlern Devin Kenny, Lawrence Lek, Hito Steyerl und der Kuratorin Jennifer Chan, moderiert von der Dozentin und Autorin Melissa Gronlund