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Eröffnung Samstag 5. April, 19.00 Uhr

Oder aber ruft als Titel nicht nur den Zweifel auf (der sicher eine Rolle bei beiden Künstlern spielt), sondern wendet auch –als ein im Sprechzusammenhang schnell hingeworfenes- die Aufmerksamkeit auf etwas anderes, etwas nahe liegenderes. Wie mit einer abrupten Wendung das nahe liegende in den Fokus gehoben werden kann, so nutzen beide Künstler in der Ausstellung dieses Nächste als Material und Moment der Motivation und Fragestellung. Auf jeweils andere Weise angegangen und bearbeitet, artikuliert die Beschäftigung mit dem nahe liegendem als Geste und Fragestellung eine Praxis, die sich bemüht die Entfernungen innerhalb dieses näherkommens auszumessen.

Fanny Geislers jüngere Arbeiten verhandeln in einem existenziellen Sinne Fragen der Herkunft. Langwierige Übermalungen, emotionalisierte Farbkombinationen, quasi expressive Gesten, wechseln sich ab mit opulenten Reduktionen und sensuell dichten Materialitäten. Die polyvokale, polychrome Herausarbeitung optischer, malerischer und textueller Phänomene fungiert als Schirm familiärer und sozialer Prägeformen. Eine geronnene Genealogie, fordernd und eindringlich.

„Man kann sich nicht mit nichts beschäftigen“ – diese simple wie einleuchtende Behauptung könnte die Grundlage der Praxis von Michael Laurent sein, und da er der Profession des Künstlers nachgeht, ist diese Beschäftigung zentral auf die Tätigkeit des Kunst-Machens gerichtet. In einem Vorgehen, dass den Zweifel in den Vordergrund spielt, werden „Probleme der Skulptur“ (ein eigenartiger Topos der abendländischen Kulturgeschichte) zu einem Parcours von Sensibilitäten verdichtet, in dem der Künstler einem prekären Versuch der Liebe zu fragiler Materialität nachgeht.

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oder aber
Fanny Geisler, Michael Laurent
Kurator: Michael Schultze