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Olaf Nicolais Arbeit „Welcome to the Tears of St. Lawrence“ besteht in der Aufforderung, in der Zeit vom 8. bis 13 August zum Himmel zu sehen und dort die sogenannten Tränen des Laurentius zu beobachten. Unter den „Tränen des Laurentius“ versteht man den Meteorschauer der Perseiden, einen Sternschnuppenregen, der vom Sternbild Perseus auszugehen scheint. Jedes Jahr in den Tagen um den 12. August sind die fallenden Sterne zu beobachten. Bei guter Witterung sind bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde zu sehen. Seinen Namen „Tränen des Laurentius“ verdankt der Meteorschauer der zeitlichen Nachbarschaft zum Tag des heiligen Laurentius, dem 10. August. Der heilige Laurentius verteilte der Legende nach den Kirchenschatz unter den Armen statt ihn, wie gefordert, dem römischen Kaiser Valerian auszuhändigen, wofür er auf einem Grillrost zu Tode gefoltert wurde. Die Sternschnuppen werden als die glühenden Tränen des Heiligen gedeutet.

„Welcome to the Tears of St. Lawrence“ wurde von Olaf Nicolai für die 51. Biennale 2005 in Venedig und gehört heute der Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary. Ab August 2009 wird die Arbeit als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen gezeigt. Zwischen Arbeit und Ort besteht dabei ein direkter Bezug, ist doch der heilige Laurentius der Schutzheilige der Kartause Ittingen. Wesentlicher Teil des Werks ist die durch Olaf Nicolai gestaltete Aufforderung, in den Himmel zu schauen. Vermittelt wird sie über Plakate, Inserate und eine Broschüre. In Ittingen wird diese Aufforderung begleitet durch eine Veranstaltung am Tag des Schauermaximums, die jedes Jahre eine andere Form annehmen kann.