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Unbewegte Bewegung. Hinter den Farbfilterständern reichen die Bewegungen des schnauzbärtigen, offensichtlich anmutigen Tänzers in den Raum. Zwischen Farbfilter und Werk ist davon aber nichts mehr zu sehen, vielmehr ein leicht gegeneinander verschobenes Bild. Klar, 3D Effekt. Aber je selbstverständlicher er in den großen Kinosälen unserer Zeit wird, desto eigenartiger erscheint die Frage nach dem Ort des Effekts. Im Raum? Im Kopf des Betrachters? Gäbe es das Bild nicht, wäre es nicht im Kopf. Könnte der Kopf keine stereoskopen Bilder verarbeiten, gäb es die Wahrnehmung der dritten Dimension nicht. Den Tänzer berührt das alles wenig. In seiner weiten Alltagskleidung, die einen gar nicht so schlanken Körper umhüllt, wirkt er ganz bei sich, seine Anmut zugleich ein wenig amüsant. Vielleicht weil er nicht ganz den Vorstellungen von einem Tänzer entspricht? Sind die unvermeidlichen Vorstellungen also auch noch bedeutsam, das Bild in uns, mit dem wir das Gesehene abgleichen? Der Tanzende ist übrigens im Leben jenseits der Bildfläche Choreograph.