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Sex, Drugs & Rock’n Roll ist die Mythen umrankte Dreifaltigkeit des 20. Jahrhunderts, Segnung und Höllenfahrt zugleich. Gesegnete Früchte der Aufklärung; auf Ikarusschwingen hinauf für kurzen Ruhm, zupfen am Gewand der Götter im Olymp, Höllenfahrten der Seele; Tanz der Körper im Schweiße ihres Angesichtes.

Der schmale Grad zwischen verzerrender Leidenschaft und Sehnsucht nach Dauer im Sternenstaub der Ewigkeit ist seit über 25 Jahren ein Teil des Oeuvres von Oliver Jordan.

Wie kaum ein zweiter Künstler schafft er die Energien des Rock’n Rolls unabhängig vom Motiv allein durch seine Maltechnik zum Ausdruck zu bringen. Doch im Gegensatz zu der von Harald Seemann artikulierten These im Ausstellungskatalog der Delacroix Ausstellung im Städelmuseum Frankfurt 1986, dass dieser Künstler bei mehr Mut schon auf den Gegenstand hätte verzichten können, entwickelt die Malerei von Jordan ihre Bedeutung und Kraft im Verbund mit dem Gegenstand und beweist ihren Mut in der Beharrung und Wiederbelebung.

Jordan kündigte trotz bester Voraussetzungen schon Anfang der 80er bei der Avantgardekasse und verließ sowohl die konsensorientierten Trampelpfade der Eventkunstszene wie auch die befohlene Unartigkeit der Schockszene. Es entstanden Portraits von großer Intensität im Dunstkreis von poporientierter Aneignung verbunden mit dem Wissen um die selbst erlebte Fragilität unseres Seins. Die Spuren zwischen Selbsterlebtem und aus zweiter Hand Erfahrenem werden geschickt verwischt oder bewusst herausgekehrt. Ersteres und Zweiteres vermischen sich und gehen im besten Fall in einem Bild auf. Hier gilt: Das Leben macht süchtig, der Rhythmus: Rock’n Roll, like a heartbeat, Taktgeber und Brennstoff für die Bewegung.

Dem Auge ein Fest, ein Fest für Dyonysos.