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Der 2006 in Braunschweig gestorbene Künstler Axel Dick zählt zu den wichtigsten Vertretern der Op Art in Deutschland. In den legendären DuMont-Überblicksbänden „Deutsche Kunst: eine neue Generation“ (1970) von Rolf-Gunter Dienst und „Bis heute“ (1971) von Karin Thomas wurde er entsprechend gewürdigt. Jetzt, drei Jahre nach seinem Tod ist auf einem Speicher ein großes Konvolut von Gemälden und Reliefs aus den 60er und 70er Jahren aufgetaucht, das bisher noch nirgends zu sehen war. Der Kunstverein Wolfsburg nimmt die unverhoffte Entdeckung zum Anlass, diese Werkphase in einer umfassenden Ausstellung zu präsentieren und sein Oeuvre in den Zusammenhang der internationalen Op Art-Bewegung zu stellen, die bis heute nichts an ihrer Faszination auf bildende Künstler aber auch Kulturproduzenten anderer Bereiche (Mode oder Musikclip) verloren hat.

Die Op Art entstand nach einem Artikel in der Zeitschrift „Time“, der 1964 diesen Begriff prägte, im Jahr 1959. In dieser Zeit gewann die Kraft der Farben für die geometrische Richtung der abstrakten Malerei zunehmend an Bedeutung. Die Farbe wurde als Träger von Licht erforscht, die prinzipielle Beziehung zwischen Licht und Farbe untersucht. Für einige Künstler war von besonderem Interesse, dass gewisse optische Erscheinungen eine Bewegung oder ein Flimmern vortäuschen und so eine Instabilität in der Wahrnehmung erzeugen. In der Op Art werden diese Phänomene schließlich zum zentralen Bildgegenstand. Dabei werden die feinen Sensibilisierungen des Farb- und Lichtempfindens der Rezipienten genutzt.

Axel Dick lernte durch eine Reise Mitte der 60er Jahre die technologisierte Umwelt der USA kennen. Gerade die Leuchtreklamen, die nachts die Metropolen in farbiges Licht tauchen, beeindruckten den Künstler und regten ihn zu ersten Lichtfelder-Bildern an. Streifen wurden darauf nach ihrer Lichtwirkung angeordnet. Ab 1967 entstanden erste Objekte mit Neon und Plexiglas. Die Farbwirkung der Lichtraumgemälde nahm an Stellenwert zu. Für den Kunstverein Wolfsburg produzierte Dick die Mappen „Energie der Farbe“ (1969) und „Neon“ (1970). Umfangreiche Konzepte für Arbeiten im öffentlichen Raum (mit Ausnahme einer Großplastik für das Hamburger Gymnasium Neugraben) konnten leider nicht realisiert werden. Anfang der 1970er Jahre entstanden die Werkreihen der „Flashes“ und der so genannten galaktischen und kosmischen Improvisationen, in denen er sich zunehmend von der strengen Farbreihung entfernte.

Die Ausstellung möchte bedeutende und weitgehend unbekannte Arbeiten Axel Dicks in den Zusammenhang mit anderen Op Art-Künstlern der 60er und 70er Jahre stellen, um zu zeigen, dass die künstlerischen Strategien Dicks nicht isoliert sondern innerhalb einer einflussreichen internationalen Bewegung zu sehen sind, innerhalb einer Gruppe von Künstlern, die sich gegenseitig inspirierten. Diese Arbeiten aus den 60er und 70er Jahren werden sowohl mit Werken jüngerer Künstler als auch mit einem aktuellen Videoclip kombiniert, das die Adaption von Op Art-Motiven in der Populärkultur verdeutlicht.

Werke von Axel Dick aus den 1960/70er Jahren werden ausgestellt mit Werken von: Hartmut Böhm, Heike Bollig, Günter Fruhtrunk, Rupprecht Geiger, Michael Hauffen, Hercules and Love Affair, Adolf Luther, Heiko Tappenbeck, Victor Vasarely

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Optical Art from Brunswick
Axel Dick im Kontext der internationalen Op Art-Bewegung
Kurator: Justin Hoffmann

Künstler: Axel Dick und Hartmut Böhm, Heike Bollig, Günter Fruhtrunk, Rupprecht Geiger, Michael Hauffen, Hercules and Love Affair , Adolf Luther, Heiko Tappenbeck, Victor Vasarely