Museum Rietberg, Zürich

Museum für Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien | Gablerstrasse 15
8002 Zurich

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OSIRIS – Das versunkene Geheimnis Ägyptens
10.02.2017 - 16.07.2017, verlängert bis 13.08.2017

Vom 10. Februar 2017 an zeigt das Museum Rietberg Zürich „Osiris – Das versunkene Geheimnis Ägyptens“. Die Ausstellung lässt eine der wichtigsten religiösen Feiern im alten Ägypten wiederauferstehen: die Osiris-Mysterien.

Auf 1300 Quadratmetern präsentiert die Ausstellung rund 300 Werke, die hauptsächlich aus den jüngsten Unterwassergrabungen des Europäischen Instituts für Unterwasser-Archäologie (Institut Européen d’Archéologie Sous-Marine, IEASM) stammen. Die Grabungen wurden unter der Leitung von Franck Goddio in Zusammenarbeit mit dem Ägyptischen Ministerium für Altertümer an Ägyptens Mittelmeerküste, in der Bucht von Abukir durchgeführt. Unter den annähernd 300 Objekten befinden sich vierzig Meisterwerke, die aus den staatlichen Museen von Kairo und Alexandria stammen. Viele von ihnen sind zum ersten Mal ausserhalb Ägyptens zu sehen.

Der in drei Etappen gegliederte Rundgang durch die Ausstellung befasst sich zuerst mit dem über 4000 Jahre alten Osiris-Mythos, bevor er sich den Ausgrabungsstätten und den dort stattfindenden Osiris-Prozessionen widmet. In der letzten Etappe erfährt der Besucher, wie sich der Mythos in der griechisch-römischen Zeit weiterentwickelt hat und wie sich die Götter veränderten.

Die Osiris-Legende

Osiris, Sohn der Erde und des Himmels, wurde von seinem Bruder Seth getötet. Dieser zerstückelte die Leiche in 14 Teile und warf sie anschliessend in den Nil. Isis, die Schwester und Gattin des Osiris, setzte die Leichenteile mithilfe ihrer göttlichen Macht wieder zusammen. Danach hauchte sie dem Körper des Osiris wieder Leben ein, liess sich von ihm begatten und empfing den gemeinsamen Sohn Horus. Osiris wurde zum Herrscher der Unterwelt, während Horus seinen Onkel Seth nach langem Kampf besiegte und der erste Pharao von Ägypten wurde.

1881 fanden Ägyptologen in Kom el-Hisn eine Steintafel aus dem Jahr 238 v.Chr., die als Kanopus-Dekret bekannt wurde. Dank ihr wissen die Wissenschaftler, dass in dem grossen Amun-Gereb-Tempel in Thonis-Herakleion die Osiris-Mysterien zelebriert wurden. Den Abschluss der religiösen Feierlichkeiten bildete der Tafel zufolge eine lange Schiffsprozession, bei der Osiris aus dem Amun-Gereb-Tempel mit einer Barke über einen Kanal zu seinem Heiligtum in Kanopus überführt wurde.