Kunstsammlung Jena

Jena Kultur | Städtische Museen Jena, Stadtmuseum & Kunstsammlung Jena | Markt 7
07743 Jena

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23. Juli – 6. November 2022
Vernissage: Freitag, 22.7.2022, 19 Uhr, Galerie im Museum
Presserundgang: Freitag, 22.7.2022, 11 Uhr

Oska Gutheil 20 22
Malerei

Vernissage: Freitag, 22.7.2022, 19 Uhr, Galerie im Museum
Presserundgang: Freitag, 22. Juli 2022, 11 Uhr

Oska Gutheil wurde 1980 in Ravensburg geboren und lebt in Berlin.
Die Bilder von Oska Gutheil sind nicht leise, ganz im Gegenteil: Sie sind farbenfroh, figurativ und geprägt von vielen Aktionen, im körperlichen wie auch im geistigen Sinne. Wir sehen Flugtiere, Hirngespinste, Steinwerfer, Whistleblower und vieles mehr, vor allem aber sehen wir Bilder aus einer Welt, die, divers wie ein Karneval, unsere Blicke fesseln, beleben aber auch täuschen. Nichts ist hier so wie es scheint, alles ist in Verwandlung, „Ich“ und „Du“ verschwimmen und Trennungen werden obsolet. In der Bildwelt von Oska Gutheil ist alles ist im Fluss, das „Ich“ war doch immer nur Hülle, fragile Behausung in einer Welt mit vielen Möglichkeiten.

Oska Gutheil malt einen Aufbruch, eine Befreiung, die, umgelegt in Farben und Formen, kräftig und instinktiv in einem mannigfaltigen Panorama leibhaftiger Körperlichkeit ausblüht. Die Bildsprache ist eigen, einfach in den Formen, reich an Einfällen und in kühnen Überlagerungen voller Bezüge zur naiven Malerei, Comic, Punk, Street Art und einigen Kollegen wie etwa Philip Guston, wenn man sich hier eine expressionistische Aufladung hinzudenkt. Wie bei diesen anderen sind auch bei Gutheil die Kompositionen klar gesetzt, die Farben unterstreichen die Vielfalt, verbergen aber nicht, dass Gegensätze verbinden. Letztlich bleiben die Bilder aber auch den immanenten Gesetzen des Malers verpflichtet und schweben jeder exakten Aufklärung voraus: Kokettierend mit unserem Schauen und provozierend aus der Position ihrer paradoxen Sinnverweigerung. Jenseits aller ichzentrierten Logik folgt die Malerei – vor allem dann, wenn diese auch Humor hat – immer auch Zusammenhängen, die unser Wollen verhöhnt und sich der Aufklärung widersetzt.

Oska Gutheil zählt zu keiner Schule der aktuellen Malerei und ist formal und inhaltlich so weit außerhalb der bisher in der Kunstsammlung Jena vorgestellten Positionen, dass diese Schau singulär heraussticht. Andererseits steht Gutheil für eine Richtung junger Malerei, die vor allem im angloamerikanischen Raum seit Jahren an Boden gewinnt.

Für die freundliche Kooperation danken wir verschiedenen Leihgebern, vor allem aber der Galerie Russi Klenner. Für die Förderung der Ausstellung danken wir der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.