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Am 1. Juli 2006 jährt sich zum 30. Mal der Todestag eines 1885 in Erfurt geborenen, doch die längste Zeit seines Lebens in Wiesbaden lebenden Malers, über den Eduard Beaucamp in einem Nachruf der FAZ schrieb, sein erstaunliches Spätwerk habe uns "eine Art Summa der abstrakten Malerei dieses Jahrhunderts vor Augen gestellt." Tatsächlich hat Otto Ritschl mit seinem Werk große Teile des 20. Jahrhunderts durchmessen - von 1919, seinem ersten malerischen Beginnen, bis zu seinem Tod 1976. Als Mitstreiter bzw. Zeitgenosse von Künstlern wie Willy Baumeister, Max Ackermann, Fritz Winter und Ernst Wilhelm Nay teilt er deren biografische Brüche in der Zeit nach 1933 und ihren Willen zu einem Neubeginn nach 1945. Als Teilnehmer der documenta I (1955) und II (1959) gewann sein Werk nationale und internationale Aufmerksamkeit, obwohl die selbst gewählte Isolation in den späteren Jahren ihn und seine Arbeit zunehmend wieder aus dem Focus der kunstinteressierten Öffentlichkeit geraten ließ. Auf Wunsch des Künstlers wurde 1971 der Museumsverein Ritschl e.V. gegründet mit dem Ziel, wesentliche Teile des testamentarisch übereigneten Werkes museal der Öffentlichkeit zugänglich zu halten. Obwohl die Idee eines eigenen Museums bis heute nicht realisierbar ist, unterhält der Verein doch seit über 20 Jahren zu wichtigen Galerien und zum Landesmuseum Wiesbaden diesbezüglich enge Kontakte. Heute vergibt er im Zweijahresrhythmus den "Otto-Ritschl-Preis" für ein bedeutsames malerisches Lebenswerk. Im Jahr 2001 erhielt erstmals Gotthard Graubner diesen Preis, im Jahr 2003 Ulrich Erben. In Zusammenarbeit mit dem Verein wird nun das facettenreiche Werk von Otto Ritschl aus einem Zeitraum von rund 40 Jahren in Erfurt vorgestellt. Auch Werke der bisherigen Ritschl-Preisträger werden vertreten sein und so den Bogen zur Kunst der Gegenwart schlagen.

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Otto Ritschl: Das Leuchten der Farbe
Malerei und Arbeiten auf Papier