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18.06.2021 - 28.11.2021

OUT OF SPACE

Mit OUT OF SPACE untersucht die Hamburger Kunsthalle, wie Künstlerinnen seit den 1960er Jahren bis heute »Raum« definieren und konstruieren: Positionen der Minimal Art und der Konzeptkunst werden dazu in einen Dialog mit Arbeiten junger zeitgenössischer Künstlerinnen gebracht, die mit ihren Werken eine Auseinandersetzung mit dem physischen Raum im Angesicht des Digitalen erfahrbar machen. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die performative Arbeit Untitled (1968) von Robert Morris – einem der wichtigsten Vertreter des Minimalismus: 16 im Raum angeordnete Aluminiumgitter können wie ein Labyrinth begangen werden, was die Besucherinnen selbst zum Gegenstand der Betrachtung und zum Teil der Installation macht. Insgesamt werden (Raum-)Installationen, Skulpturen und Videos von rund 20 internationalen Künstlerinnen in vier Themenkomplexen präsentiert: Der eigene Körper als Medium der Raumwahrnehmung; Raum in seiner (multimedialen) Erweiterung; Raum als Sinneserfahrung; Raum als Medium der Architektur. Unter den ausgestellten Arbeiten sind sowohl Werke aus der Sammlung der Kunsthalle – darunter neueste Schenkungen und Ankäufe – sowie Leihgaben von jungen Künstlerinnen aus Hamburg, Köln und Berlin, die teils eigens für OUT OF SPACE entstanden sind: Die digitalen Arbeiten von Armin Keplinger (1982) und Manuel Rossner (1989) ermöglichen den Besucherinnen, sich mit VR(Virtual Reality)-Brillen in einer virtuellen Erweiterung der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle zu bewegen.

Noch bevor mit dem Spatial Turn Ende der 1980er Jahre Räume nicht nur in physischen und geographischen Kategorien begriffen, sondern auch als soziale Konstrukte und gesellschaftliche Ordnungen definiert wurden, untersuchten die amerikanischen Minimalisten mit reduzierten Formensprachen die Interaktion von Raum, Objekt und Akteurinnen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich das Leben unaufhaltsam ins Digitale verlagert und den Raumbegriff drastisch verändert und erweitert: Raum wird heute zunehmend medial konstruiert. OUT OF SPACE spannt einen Bogen bis zu den heutigen künstlerisch-konzeptionellen Auseinandersetzungen rund um die Definition von Raum, die nichts von ihrer Aktualität verloren haben.

Beteiligte Künstlerinnen:
Jürgen Albrecht, Angela Anzi, Cabrita, Dan Graham, Jacqueline Hen, Armin Keplinger, Hubert Kiecol, Jan Köchermann, Axel Loytved, Gordon Matta-Clark, Robert Morris, Bruce Nauman, Charlotte Posenenske, Manuel Rossner und Monika Sosnowska

Ausstellungskuratorinnen:
Jan Steinke und Ifee Tack (wissenschaftliche Volontärinnen)

Gefördert von: Kunst- und Literaturstiftung Petra und K.-H. Zillmer