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GESINE GRUNDMANN (*1974, lebt in Köln) studierte am Londoner Goldsmiths College und später an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren TONY CRAGG und HUBERT KIECOL und war Meisterschülerin von ROSEMARIE TROCKEL. Den Ausgangspunkt ihrer Arbeiten bilden Materialien, zum Beispiel Stoff, Metall, Holz oder auch Kunststoff, die sie in ihrer unmittelbaren Umgebung vorfindet. Ganze Objekte oder auch nur Fragmente unterzieht GRUNDMANN einer differenzierten Betrachtung. Billige Ausgangsmaterialien werden oft ausgetauscht und durch einen viel höherwertigen Rohstoff ersetzt – so zum Beispiel im Falle einer Konservendose aus Platin. Dagegen wird glasfaserverstärkter Wellkunststoff, wie er in der Schnellbauweise verwendet wird, zu minimalistischen, offenen Kuben geformt. Indem GRUNDMANN die Oberfläche des beige-weißen Materials in einem aufwendigen Prozess abschleift, werden einzelne Fasern als Maserung sichtbar und der sonst glänzende Ausgangsstoff mattiert. Ihre minimalistischen Arbeiten oszillieren zwischen industrieller Massenfertigung und Handarbeit, Hoch- und Minderwertigkeit, Design- und Alltagsobjekt und lassen den Betrachter im unsicheren Raum zwischen Schein und Sein. Ihre Arbeiten für den Bonner Kunstverein entstanden während ihres Arbeitsaufenthaltes in Tel Aviv, Israel, 2008/09.

MONIKA STRICKER (*1978, lebt in Düsseldorf) studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei RITA McBRIDE und MAGDALENA JETELOVÁ, bevor sie ihr Studium als Meisterschülerin von RITA McBRIDE abschloss. Wie GRUNDMANN arbeitet auch STRICKER in den Medien Bildhauerei und Installation. Die Künstlerin verhandelt in ihren Arbeiten Formen und Inhalte der Kunst- und Alltagsgeschichte. Designte Räucherstäbchenhalter – wie auf dem Aufkleber für Mitglieder des Bonner Kunstvereins 09 – befinden sich ebenso darunter wie Kleidung oder Requisiten aus Filmen. STRICKER geht es um die Formsprache ihrer Objekte und deren Bedeutungszusammenhänge. Indem sie vorgefundene Formen und Gegenstände in neue Zusammenhänge überführt, untersucht sie deren gegenwärtige oder auch zu künftige Gültigkeit. Oft wirken ihre Arbeiten wie ironische Kommentare, die subtil an feststehenden Begrifflichkeiten, Bedeutungen und Behauptungen zerren. Ihre Arbeit im Bonner Kunstverein setzt sich mit ornamentalen Stammeszeichen, sogenannten Tribals auseinander, wie sie uns heute alltäglich als Tattoo-Motive begegnen.

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P. Mertes Stipendium:
Gesine Grundmann und Monika Stricker