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Das Kunstmuseum Luzern zeigt vom 25. Februar bis 1.Mai 2011 die Ausstellung Schlachten- panorama der Manor Kunstpreisträgerin Patricia Bucher. Alle zwei Jahre wird der 1982 von Philippe Nordmann in Luzern begründete Kunstförderpreis in elf Schweizer Regionen an junge, aufstrebende, regionale Künstler vergeben. Aufgrund der nam- haften Repräsentation der bisherigen Preisträger behauptet sich der Manor Kunstpreis als einer der wichtigsten privaten Kunstförderungsinstrumente der Schweiz, der vielen Künstlern bereits zu internationalem Durchbruch verholfen hat. Nebst einem Geldbetrag von 15'000 Franken ist der Preis mit einer Ausstellung in einem regionalen Kunstmuseum sowie einem begleitenden Katalog verbunden.

Für die Ausstellung im Kunstmuseum Luzern entschied sich die paritätisch zusammengesetzte Jury für die Auszeichnung der 1976 in Aarau geborenen, heute in Berlin wohnhaften Künstlerin Patricia Bucher. Mit ihrer Diplomierung 2001 schloss die Künstlerin ihre Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ) ab. Seitdem ist sie regelmässig an Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Im Kunstmuseum Luzern erhielt sie 2003 den Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft und war 2007 zudem an der Ausstellung „Top of Central Switzerland“ vertreten.

Im Rahmen des Manor Kunstpreises Zentralschweiz 2011 zeigt Patricia Bucher ein dreissig Meter langes Schlachtenpanorama, das auf tradiertem Bildvokabular heroisierender Kriegs- darstellungen aufbaut. In einer über dreijährigen Arbeitsphase hat die Künstlerin in eigener Recherche hunderte von Schlachtenbildern und Kriegsabbildungen ausgewählt, die sie abgezeichnet und daraufhin digitalisiert und koloriert hat. Das Kunstmuseum präsentiert das Schlachtenpanorama als frei hängendes Rundbild.

Patricia Bucher vereint tausende Krieger aus der ganzen Welt zu allen uns überlieferten Zeiten zusammen und präsentiert uns ein riesiges Schlachtfeld. Im historischen Format eines Panoramas lädt die Künstlerin den Betrachter zu einer Reise durch hunderte von Schlachtfeldern verschie- denster Kulturen und Zeiten ein: von den ersten überlieferten bildnerischen Kriegsdarstellungen der Höhlenmalerei über aktuelles Kriegsgeschehen, bis zur futuristischen Fiktion aus Video- games, von Cowboys, Indianern, Ägyptern, Samurai, Persern, Inkas, Mongolen, Zulu, Aborigines, Azteken, Us-Military Soldiers oder den Eidgenossen – alle haben sich kriegerisch bekämpft. Dabei hinterfragt die Künstlerin in ihrer eigenen (Re)Konstruktion nach dem Ursprung überlieferter Geschichte unzähliger Kriege, als Wende- und Höhepunkte, die sich im kollektiven Gedächtnis einprägen und unser Geschichtsbild formen. Inwiefern stimmt die Rezeption historischer Überlieferung mit den realen Ereignissen überein, inwiefern ist sie konstruiert? Ob fiktiv oder historisch, das Schlachtenpanorama ist Sinnbild eines immer wiederkehrenden Zyklus von Kriegen als Teil der Entwicklung menschlicher Zivilisation.

Kuratiert von Katja Lenz

Ausstellungskatalog: Patricia Bucher, Schlachtenpanorama, Köln: snoeck-Verlag, 2011.

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Patricia Bucher
Schlachtenpanorama
Manor Kunstpreis Zentralschweiz 2011
Kurator: Katja Lenz