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Eröffnung: Samstag 14.Juni 2008 17:00 Uhr

paralyse: lähmen, lahmlegen, unwirksam machen, entkräften space: Leerfeld, Platz, Raum, Zwischenraum

paralysed spaces verwandelt die Räume im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in eine Welt zwischen Realität und Fiktion. Space, ist mehr als nur der Raum. Im Kontext der Ausstellung steht der Begriff vor allem für die Leerfelder und Zwischenräume, welche die Künstlerinnen Patrizia Karda und Andrea Lehmann durch ihre Rauminterventionen füllen. Sie beherbergen (individuelle) Erinnerungen und Erlebnisse, werden zu Gedanken-Räumen.

Patrizia Karda (*1973 in Bern) entkräftet mit ihrer eigens für die Ausstellung konzipierten Installation Blosse Zierstücke den bestehenden ‚White Cube’ und weicht die zeitlichen und örtlichen Dimensionen auf. Sie offeriert dem Betrachter stattdessen einen Raum, der die klare Trennung zwischen Innen und Außen aufhebt und erweitert das binäre System um einen artifiziellen Ort. In Dunkelheit getaucht, verwandelt sie den Ausstellungsraum mittels Diaprojektionen von Wasserschlössern und mangrovenartigem Unterholz in eine Märchenwelt. Gleichzeitig durchbricht die Künstlerin das vermeintliche Idyll, indem sie die benötigte Technik offen präsentiert. Die Bildmotive treten in einen Dialog mit ihrer Umgebung, erweitern sie, fächern weitere Raumebenen auf und es entsteht eine Symbiose von realem Raum und Fiktion. Patrizia Karda schafft einen Ort der Fantasie, den jeder für sich selber finden muss.

Andrea Lehmann (*1975 in Düsseldorf) erschließt mit ihren Arbeiten einen Ort, an dem Realität und Fiktion miteinander verschmelzen. Sie reagiert auf den Raum und kreiert Zwischenwelten, die dem Wunderbaren, Rätselhaften, der Verwandlung und der Wiederkehr von Toten eine Form geben. Geleitet von der stets gleichen Protagonistin, die das Antlitz der Schöpferin selbst trägt, folgt der Besucher der Künstlerin in ihren inneren Kosmos. Überlebensgroß konfrontiert Andrea Lehmann in Trust Me den Besucher mit Verweisen auf mystisch aufgeladene Orte und legendäre Personen der jüngeren und jüngsten Zeitgeschichte. Mit Gemälden und installativen Collagen entführt sie uns in düstere Gefilde, in der sie in seltsam anmutenden Ritualen und quasi-kultischen Handlungen selbstgewählten Göttern und Religionen huldigt.

Künstlergespräch Andrea Lehmann im Gespräch mit Nadia Ismael M.A., Kuratorin der Ausstellung So 3.8.2008, 15:00 Uhr

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Patriza Karda - Andrea Lehmann
paralysed spaces
räume zwischen realität und fiktion

Kuratorin: Nadia Ismael