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Die Ausstellung besteht aus einer Art produktiv-konfrontativen Werkschau zweier Künstlerinnen verschiedener Generationen, die sich mit den Themen künstlerische live Performance/Theatralität/ Experimentalfilm/Video/Installation/Improvisation etc. auseinandersetzen, und die, trotz aller Gegensätzlichkeiten der einzelnen Arbeiten, eine oft verblüffende Affinität aufzeigen. Zum Ausforschen dieser Affinitäten, ist unter anderem ein gemeinsam im Vorfeld erarbeiteter Liveact angedacht der im Laufe der Ausstellung präsentiert und dokumentiert werden soll.

Die Arbeit von Stefanie Seibold – Performances, Videos, Collagen, Sound und (Video-)Installationen – zeugt von einem spezifischen Interesse an Gesten und Zeichen, die sexuelle Identität konstituieren. Ihre Arbeit erzeugt eine Spannung zwischen zwei operativen Levels: auf der einen Seite die soziale und diskursive Organisation von Gender und Sex, auf der anderen Seite der feministische und Queer Theory-Zugang bzw. Interventionen innerhalb von diesem Bereich. Das Zusammenführen von diesen Bereichen bzw. manchmal auch das bloße Gegenüberstellen dieser zwei Ebenen sensibilisiert die Betrachterin dafür, wie die Dinge sind bzw. wie sie konstruiert/strukturiert sind. (…) (Dominiek Hoens)

Die aktionistisch, spekulativ, kurzlebig und übergangshalber aus Zitatresten zusammengestellten Verdichtungen in Stefanie Seibolds Arbeiten treten auf einer eigentlich schon zerkratzten Oberfläche der Repräsentation in Erscheinung und führen eine temporäre Lockerung festgezurrter Geschlechterzuschreibungen auf. (…) (Christine Lemke)

Penelope Georgiou gerät wie sie sagt, stets in Verlegenheit, wenn Auskünfte über ihre berufliche – will sagen: künstlerische – Tätigkeit von ihr erwartet werden. Vor allem deshalb, weil nichts ganz zutrifft. Und dieses Nicht – ganz – Zutreffen bezieht sich sowohl auf die Gattungs- und Ordnungsbegriffe von Kunstbezirken und Kunstrichtungen, als auch auf das, was sie sich innerhalb solcher vornimmt; immer kommt etwas dabei heraus, das im Kern eigentlich untypisch ist; wie ein Gegensystem im System. Das ist nicht etwas, das sie extra anstrebt. Das ist etwas, das ihr passiert. Dieses Passieren ist es, das sich jeder Erklärung sperrt. Zugleich vielleicht auch das, was sie an ihrer Arbeit überhaupt fesselt. (…) Also: zweifellos macht sie Filme, ist deren Regisseurin und (bis jetzt jedenfalls) deren Darstellerin. Außerdem hat sie Theater inszeniert, ein Symposion abgehalten, Texte veröffentlicht, an Ausstellungen teilgenommen. Trotzdem: was sie nicht ist, ist Regisseurin, Schauspielerin, Autorin, Performancekünstlerin, Kulturarbeiterin und was da sonst noch so hineinfiele. Nicht deshalb aber, weil sie das nicht zuwege brächte. Dafür gäbe es Gegenbeispiele. Die Reinform interessiert sie nicht. (…) Und das bereits seit dreißig Berufsjahren. Keine grande dame de l´art, aber eine eigensinnige. Die letzte Altgriechin, wie Reinhard Priessnitz meinte. Begabt auch zu einer aufreizenden Sophistik. (H. S.)

Pressetext

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Penelope Georgiou - Stefanie Seibold