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Mit Für Alle und Keinen präsentiert die Konrad Fischer Galerie Berlin bereits die zweite Solo-Ausstellung des belgischen Künstlers Peter Buggenhout.

Der Titel Für Alle und Keinen ist dem Untertitel von Friedrich Nietzsches Also sprach Zarathustra entliehen. Peter Buggenhouts Werk repräsentiert im eigentlichem Sinne nichts, unternimmt keinen Versuch einer - wie auch immer gearteten - Aufladung mit Symbolen oder Bedeutungen. Es verweigert jede explizite Referenz, erlaubt jedoch die vollkommene Freiheit für jegliche Interpretation, ohne dass es dabei seine eigensinnige Autonomie aufgibt. So gesehen existieren Buggenhouts Arbeiten im Wortsinne „für Alle und Keinen“.

In der Konrad Fischer Galerie Berlin zeigt Peter Buggenhout erstmalig eine Arbeit aus seiner neuen Werkserie On Hold. Mit dieser Skulptur setzt der Künstler seine Auseinandersetzung mit „abject material“ fort – Fundstücke, die jede Verbindung zu ihrer originären Funktion, ihrem ursprünglichen Kontext vermissen lassen, wie etwa Teile von farbigen, aufblasbaren Hüpfburgen. Zusammen mit diversen anderen Materialien gehen diese Überbleibsel aus Kunststoff eine beinahe organisch zu nennende Symbiose ein, nicht unähnlich dem vegetabilen Wachstum von Pflanzen entlang von physischen Hindernissen.

Darüber hinaus zeigen wir kleinformatige Arbeiten aus den Serien The Blind Leading The Blind und Mont Ventoux, mit denen der Künstler sich bereits seit den 1990er Jahren beschäftigt. Die Arbeiten aus der Werkserie Mont Ventoux bestehen aus gegerbten, präparierten Kuhmägen, die durch das Einbringen von Polyester, PUR-Schaum, Gips, Eisen und verschiedenste gefundene Materialien ihre finale Form erhalten. Die Arbeiten aus der Werkserie The Blind Leading The Blind - vor kurzem noch auf der abc (art berlin contemporary) präsentiert - bestehen ebenfalls aus „abject material“, überzogen mit einer Schicht aus gereinigtem Hausstaub und Fixativ.

Die Skulpturen von Peter Buggenhout verhandeln die Unmöglichkeit, Wirklichkeit adäquat begreifen, dekodieren, vorhersagen oder gestalten zu können. Dabei erreichen sie einen Grad an Abstraktion, der in Kombination mit den teils ungewöhnlichen Materialien (Staub, Müll, Tierblut und Innereien) eine besondere Herausforderung an den Betrachter darstellt.