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Zur Eröffnung der Ausstellung laden wir Sie und Ihre Freunde am Freitag, dem 17. März, um 19 Uhr, sehr herzlich ein.

PETER FEILER - Geb. 24.12.1981 in Halle a. d. Saale, seit 2002 Studium der Bildenden Künste a. d. UdK Berlin bei den Professoren Wolfgang Petrick und Daniel Richter (seit 2006), 2005 Gruppenausstellung i. d. galerie gerken, Berlin (mit Michael Wutz und Constanze Haas). 2005 Sonderausstellung: „Subjektive Obsession“, Art Frankfurt, der UdK Berlin, 2006 Einzelausstellung galerie gerken, Berlin.

Der noch sehr junge, sympathische Zeichner und Maler Peter Feiler bannt seine kritische Sicht der Gesellschaft mit Schärfe und Kompromisslosigkeit auf Papier und Leinwand. In dem Bild „Müll-menschenmüll“, 2003 (Abb. S. 23, Katalog „Subjektive Obsession“, 2005) zeigt der Künstler seinen ganzen Ekel vor der Verwandlung des Menschen in einen willenlosen Verbraucher und Irren. Die Ermöglichung grenzenlosen Konsums führt hier zu vulgärer Zerstreuung, einer Welt „bedeckt mit industriellem und menschlichem Unrat“ (Dávila, Nicolás Gômez): die Gesellschaft in einem „irdischen Jammertal“. Einen entlarvenden Spiegel, den sich und der Gesellschaft der Maler vorhält, erinnert uns sofort an George Grosz, etwa „Panorama. Nieder mit Liebknecht“, 1919, oder Otto Dix, u. a. „Erinnerung an die Spiegelsäle von Brüssel“, 1920, oder „Kartenspielende Krüppel“, 1920. Auch bei Peter Feiler tauchen in den einzelnen Arbeiten immer wieder Reklamefetzen und handgeschriebene Bekenntnisse auf: z. B. „Der Mensch ist wie alles ein Dazwischen“, „was die anderen machen interessiert mich … nicht“. Gegen Krieg, Völkermord und Ungerechtigkeit, Gleichgültigkeit zieht Feiler malend, zeichnend und mahnend ins Feld. Destruktive Malerei?

Sicher eine Absage an die sich längst „totgelaufene Abstrakte“. Melancholie, Destruktion, Krieg, Subversion und Sex waren auch die bezeichnenden Untertitel einer Ausstellung „Big Bang, Destruction et création dans l´art du 20² siècle“, 2005/6 im Centre Pompidou, Paris, deren Exponate bezeichnender Weise bis ins 21. Jahrhundert reichten (z.B. auch von Daniel Richter); die Ausgangspunkte künstlerischer Aussagen von damals sind heute nur universeller und noch bedrohlicher. Wenn Feiler mit unerschrockenem Blick in den Spiegel schaut, denken wir wohl auch ein Selbstbildnis eines Ernst Ludwig Kirchner mit imaginärem, abgeschlagenen Armstumpf, oder die memento-mori Bildnisse vieler Künstler.

Bei allen Vonitas- und oft grausigen Sex-Vorstellungen Peter Feilers bleiben seine Bilder geheimnisvoll und verschlüsselt. Sie versöhnen gar durch ihre Gekonntheit; durch Wahrheit und Kunst wird unsere Welt erträglicher. Wie könnten wir sonst Werke eines „Höllenbruegel“ (Pieter Bruegel, d. J.) „aushalten“ und schätzen!

Helge Gerken

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