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12 | 09 – 29 | 11 | 2020

Peter Fischli

Peter Fischli gehört zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart. Gemeinsam mit dem 2012 verstorbenen David Weiss entwickelte das Künstlerduo ein Werk, das häusliche Gegenstände oder alltägliche Erlebnisse in veränderter und unerwarteter Form wiederkehren lässt. Das Schaffen der beiden Künstler, für das sie unterschiedlichste Materialien und Medien wie ungebrannten Ton, Polyurethan, Fotografie und Video verwendeten, setzt sich in spielerischer Unbekümmertheit und lustvoller Täuschung über die Unterschiede von hoher und niederer Kunst hinweg. Ausgangspunkt ist das Alltägliche, das als Paraphrase aufgegriffen wird.

Ursprünglich wenden sich Fischli/Weiss gegen die Conceptual Art, die einen sachlichen Kunstbegriff einzuführen versucht. Sie richten sich aber auch gegen die neue Subjektivität der Malerei in den 1980er Jahren. 1979 entsteht als Reaktion auf diese Richtungen die Wurstserie als erstes gemeinsames Werk, das in zehn Fotografien im eigenen Kühlschrank arrangierte Alltagsszenen zeigt. Plötzlich diese Übersicht (1981) stellt eine Versammlung von 350 kleinen Tonfiguren dar, die gewöhnliche Begebenheiten humorvoll hinterfragt. Das kleine Künstlerbuch Findet mich das Glück? wurde zum viel übersetzten Bestseller.

In Bregenz zeigt Peter Fischli, der kürzlich mit einer Skulpturenausstellung im Museum of Modern Art in New York vertreten war, neue Arbeiten, die zum Teil speziell für das Kunsthaus Bregenz entwickelt werden. Unter anderem ist ein Video zu sehen, das sich mit der Arbeit der Freizeit beschäftigt, zudem werden Reliefs aus Schaumstoff, aus Karton nachgebildete Gegenstände der Verpackungs-industrie und großformatige Fotografien von Mikrovan-dalismus im öffentlichen Raum gezeigt. Stets sind Fischlis Werke von präziser Beobachtung, linkischer Kritik und schelmischer Mimikry geprägt.

Biografie
Peter Fischli

Peter Fischli (geb.1952 in Zürich, Schweiz). Zusammen mit seinem 2012 verstorbenen Partner David Weiss entstan-den von 1979 an Arbeiten, die zu den Meisterwerken des 20. Jahrhunderts gehören.

Das Künstlerduo vertrat die Schweiz bei der Biennale Venedig 1995 und erhielt 2003 den Goldenen Löwen für seinen Beitrag Questions (1981–2002). Zudem nahmen Fischli/Weiss an der documenta 8 (1987) und 10 (1997) teil. Ihre Retrospektive In a Restless World wurde 1996 vom Walker Art Center in Minneapolis organisiert und machte Station in San Francisco, Philadelphia und Boston. 2006 präsentierte die Tate Modern, London, eine weitere Retrospektive unter dem Namen Flowers and Questions, die auch im Kunsthaus Zürich und in den Hamburger Deichtor-hallen gezeigt wurde. Fischli/Weiss beteiligten sich an der Architekturbiennale Venedig 2012, der Kunstbiennale Venedig 2013 und stellten am Art Institute of Chicago (2011) sowie in der Serpentine Gallery in London (2013) aus. 2016 präsentierte das Guggenheim Museum mit Peter Fischli David Weiss: How to Work Better deren dritte Retrospektive, die auch im Museo Jumex in Mexiko-Stadt gezeigt wurde.

Peter Fischli lebt und arbeitet in Zürich, seine jüngsten Projekte umfassen Ausstellungen in Aspen, Colorado, im Museum of Modern Art in New York, bei Reena Spaulings, Los Angeles und New York, sowie im House of Gaga, Mexiko-Stadt.