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Entlang der innerdeutschen Grenze durfte nicht geschossen werden, halb Realpolitik halb Magie. Keine Unruhe einerseits, kein Kommentar andererseits. Arrogantes Desinteresse und unheimliches Nirgendwo. Die westdeutschen Bauern entlang der Grenze hatten keine dialektischen Sorgen. Sie hatten Ärger mit den Grenzgängern. Aus dem Schatten des totenstillen Grenzstreifens tretend, zerwühlten sie die sauber gehackten Felder. Wohin verschwanden die Wühler nach dem Essen? Im Nichts. Weil die Bauern nicht schießen durften, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen, ob es die Wildschweine überhaupt gab.

Inhaltlich beschäftigt sich Peter Lynen seit einiger Zeit mit der Darstellbarkeit der Leere. Bei seinen Exkursionen ins Immaterielle sie sich paradoxer- aber auch praktischerweise immer wieder ins materielle abbilden, markiert Lynen die Bedeutung der Grenze zwischen dem Nichts und dem Etwas.

Peter Lynen reizt die besondere Lage des Lauenburger Künstlerhauses direkt an der natürlichen Grenze Elbe und der ehemaligen künstlichen innerdeutschen Grenze. Zur Ausstellungseröffnung wird eine Rauminszenierung in der Galerie entstanden sein, die sich als fiktives Heimatmuseum eines Grenzanwohners oder eines notorischen Grenzüberschreiters zeigt.

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Peter Lynen
Zum Roten Ochsen - Die Sonntagsgrenze / Fremdlager und Heimatmuseum