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Innerhalb des Projektes „Concert” fanden nicht genehmigte Konzerte in Einkaufzentren statt. Die kurzen Konzerte (Gitarre, Gesang, Beatbox, Akkuverstärker) wurden mit Plakaten und Einladungskarten angekündigt, und meistens von den Sicherheitskräften der Passagen unterbrochen. Die Konzerte wurden dann vor den Einkaufspassagen fortgesetzt.

Die Texte unserer Musik bezogen sich auf den jeweiligen Auftrittsort. Die Auftrittsreihe war als eine Untersuchung der Beziehungen zwischen Kunde, Center, Security und Musik angelegt. Die musikalische Arbeit ist in einer CD mit acht Songs zusammengefasst. Das Projekt wurde bisher in den Ausstellungen „Superumbau”, Hoyerswerda und „Kunst und Konsum”, Infection Manifesto, Düsseldorf, vorgestellt.

“(...) Innerhalb dieser Shopping- Einrichtungen sind hohe Konzentrationen gesellschaftlichen Lebens gegeben, welche allerdings vollständig ökonomisiert ist. Das begegnet einem in unterschiedlichen Abstufungen und substituiert mehr oder weniger öffentlichen Raum, was wiederum die Entmischung vormals funtktional heterogener, sozialer Strukturen nach sich zieht. Indem an diesen Orten nicht genehmigte Veranstaltungen durchgeführt werden, wird das Versprechen der Center, öffentlicher Raum zu sein, eingelöst, und der von den Betreibern benutzte Begriff des Urban-Entertainment umdefiniert. Gleichzeitig wird das hohe Mass an Repression deutlich, das diesen Orten nicht ohne weiteres anzumerken ist, in dem die Passanten zu Zeugen des Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen die doch eher zurückhaltenden Auftritte werden. Die Musik war weder besonders laut noch aggressiv. Es wurde höchstens aufgrund des Eingreifens der Security-Leute so gesehen. Man kann also sagen, die Hausordnung ist die Provokation.” Einleitungstext des Booklets zur CD mit 12 Songs

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Peter Wächtler und Andreas Wegner
CONCERT