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Peter Welz hat das Kaiserring-Stipendium des Mönchehaus-Museums 2005 erhalten. Auf Vorschlag des Direktors wurde ihm vom Vorstand des Vereins zur Förderung moderner Kunst dieser Preis zuerkannt, der mit einer Ausstellung im Mönchehaus-Museum Goslar und dem Ankauf einer Arbeit verbunden ist. Mit der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 25. September 2005 um 11.30 Uhr im Mönchehaus-Museum beginnen die Kaiserringwochen. Zwei Wochen später, am 8. Oktober, wird der amerikanische Künstler Robert Longo in der Kaiserpfalz den Kaiserring der Stadt Goslar 2005 erhalten.

Peter Welz, 1972 in Lauingen geboren und heute in Berlin lebend, studierte von 1993 – 1995 am National College of Art and Design in Dublin, 1997 an der Cooper Union in New York und von 1995–1998 an der Chelsea School of Art in London. Peter Welz zählt heute zu den großen jungen Talenten in der deutschen Kunstszene. Er versteht sich als Bildhauer, der die Fragen der skulpturalen Gestaltung mit dem Medium des Video untersucht. Sein vornehmliches Interesse gilt der menschlichen Figur im Raum, die er in unterschiedlichen Versuchsanordnungen einer umfassenden künstlerischen Recherche unterzieht. Dabei wurde sein Werk durch eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Werk Samuel Becketts thematisch gelenkt.

Internationale Aufmerksamkeit erzielte Peter Welz mit einer fünfteiligen Videoarbeit, die in enger Zusammenarbeit mit dem international renommierten Choreographen William Forsythe entstanden ist. Forsythe, langjähriger Leiter des Balletts am Staatstheater in Frankfurt am Main und einer der international gefragtesten Choreographen unserer Zeit, tanzte in der Formensprache seines Tanztheaters ein Textfragment von Samuel Beckett „whenever on on on nohow on“ und Peter Welz nahm diese Bewegungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit mehreren Kameras auf, zwei dieser Kameras waren beispielsweise an den Handgelenken des Tänzers befestigt. So entstand eine Video-Installation, die Forsythes Bewegungen im Raum in fünf simultanen Projektionen in einem Stakkato der Blickwechsel zeigt. Die Videobilder zeichnen so die Bewegungen nach, die der Tänzer gewissermaßen in den Raum einzeichnet.

Diese Videoarbeit wurde von bedeutenden Museen und Sammlungen in Europa, so vom Museum für zeitgenössische Kunst in Turin, dem Museum für moderne Kunst in Frankfurt am Main und der Sammlung Falckenberg in Hamburg erworben. Im Mönchehaus-Museum für moderne Kunst Goslar wird eine zweite Arbeit, die in diesen Zusammenhängen entstanden ist, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Daneben wird das auf vielschichtige Weise sich entwickelnde Werk von Peter Welz mit Modellen zukünftiger Installationen sowie mit Zeichnungen vorgestellt, in denen er den Prozess seiner künstlerischen Entwicklung vorantreibt.

Die Ausstellung im Mönchehaus Museum ist die erste Einzelausstellung in einem öffentlichen Institut, die dem Künstler in Deutschland gewidmet wird. Parallel zur Ausstellung in Goslar wird das Werk des Künstlers mit einer Einzelausstellung in der renommierten Renaissance Society in Chicago präsentiert.

Als erste Publikation, die das Werk von Peter Welz vorstellt, erscheint ein Katalog zur Ausstellung im Mönchehaus Museum, sowie eine Edition, die den Mitgliedern des Vereins zur Förderung moderner Kunst zu Vorzugspreisen zur Verfügung steht.

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Peter Welz
Kaiserringstipendium 2005