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Das Museum Moderner Kunst setzt mit dieser Ausstellung seine langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Sammler und Kulturhistoriker Prof. Axel Murken fort. Aus seiner Sammlung zeigt das Museum dieses Mal Gemälde und Papierarbeiten von neun Künstlern aus sechs Jahrzehnten zum Thema Phantastik.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte sich ein kleine Gruppe von Malern mit den zurückliegenden Schrecken und Schicksalen künstlerisch auseinander. In bedrängenden, absurden Bildern wurde versucht, eine Formensprache zu finden, die die Ängste, Begierden und Hoffnungen der Zeit ausdrückte und verarbeitete.

Ausgehend vom Surrealismus der 1920er Jahre, der versuchte, Unterbewusstem und Unbewusstem bildlich Ausdruck zu geben, beschäftigten sich die nachfolgenden Künstler mit der Darstellung des Unsichtbaren, des übersinnlich Visionären. Die Ausstellung präsentiert Maler aus drei Generationen, die in dieser Bildtradition stehen.

Im deutschsprachigen Raum folgten etwa Edgar Ende (1901-1965), Georges Spiro (1909-1984) und Karl Heidelbach (1923-1993) dem großen Surrealisten Max Ernst. Ende mit albtraumhaften Rauminszenierungen, Spiro mit spielerisch-bunten Figurerfindungen und Heidelbach mit grotesk torsierten Menschenbildern. Die belgische Tradition des Surrealen eines Magritte oder Delvaux führte Roland Delcol ( 1942) fort. Er zitiert berühmte Werke der Kunst und führt die Motive auf absurde Weise in die Gegenwart. Die italienische pittura metafisica verbindet Edi Brancolini (1946) mit einer symbolistischen Bildsprache, die in altmeisterlicher Art die Malerei des 19. Jahrhunderts zitiert, während der früh verstorbene Uwe Lausen (1941-1970) mit psychedelischen Pop Art-Motiven die Phantastik in die 1960er Jahre führte. Farbstark und expressiv sind die mystischen Figuren von Peter Bömmels (1951), die er in einer scheinbar naiven Bildsprache darstellt. Den Weg des Phantastischen und Symbolhaften setzen die beiden jüngsten Künstler der Ausstellung, Christine Weber (1963) und Frank Jakob Esser (*1970) auf ganz unterschiedliche Weise fort. Während Weber szenische Situationen arrangiert und diese Fiktion malerisch festhält, folgt Esser der wunderlichen Tradition des Absurd-märchenhaften.

Die Ausstellung präsentiert ca. 40 Werke auf Leinwand und 20 Arbeiten auf Papier der genannten Künstler. Ein Katalog mit 128 Seiten und 72 überwiegend farbigen Abbildungen (Preis 16,- Euro) begleitet die Ausstellungstournee, die nach drei Stationen in Nordrhein-Westfalen nun erstmals in Bayern Station macht.

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Phantastische Welten
Vom Surrealismus zum Neosymbolismus
Kurator: Axel Hinrich Murken

Künstler: Edgar Ende, Georges Spiro, Edi Brancolini, Karl Heidelbach, Roland Delcol, Uwe Lausen, Peter Bömmels, Christine Weber, Frank Jakob Esser