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ERÖFFNUNG 26. FEBRUAR 2015, 19 - 21 UHR

Die Bilder von Philipp Karl Moritz zeigen ein fortwährend stilles Ringen zwischen der abstrakten und gegenständlichen Welt. In seinen monochromen und gerasterten Arbeiten herrscht die reine Suggestionskraft der Farben und Farbräume vor. Besetzen kleinformatige, zuweilen auch übergroße, präzise gemalte Objekte diese feinen Farbräume, so kippt die reine Abstraktion in die Dingwelt, hin zu einem eigentümlichen, reduzierten Stillleben. Verorten lassen sich diese Stillleben kaum, da sie meist lediglich auf einer sich in den Vordergrund schiebenden Tischkante oder in einem skizzenhaft angedeutetem Gefäß liegen.

Die reduzierten Bildkompositionen von Philipp Karl Moritz verhandeln dabei sowohl die innere Beziehung der reinen Farbe als auch das Ineinander- und Auseinanderfallen einer des Gegenständlichen und Abstrakten. Im Aufbau von Fläche und im Umgang mit der Linie geht er grundsätzlichen Fragestellungen der Malerei nach, die mit der Klassischen Moderne keineswegs abgehandelt sind. Jener begegnet er dabei häufig mit Witz und Skepsis, wenn er zum Beispiel eines seiner Rasterfelder auf einer schiefen Ebene hinabrutschen oder von einer krude gemalten rechteckigen Linie einfangen lässt.

Was Philipp Karl Moritz Arbeiten zusätzlich eigen machen und in unserer schnelllebigen Konsumwelt verankern, ist die glänzend ledrige Stofflichkeit seiner Gemälde, deren pulsierende, unebene Oberfläche, die er durch tagelanges Verreiben der letzten noch feuchten Ölschichten hoch verdichtet und poliert. Doch weder hinter dem Objekt noch hinter der Oberfläche der glänzenden Haut und ihrer fetischisierenden Fläche erwartet den Betrachter nicht die Erfüllung eines kurzen Glücks, sondern vielmehr die Frage nach der eigenen Verortung.

Philipp Karl Moritz (*1977 München) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig – Academy of Visual Arts Leipzig bei Boris Mikhailov und Timm Rautert, sowie an der Akademie der Bildenden Künster Wien bei Daniel Richter. Er lebt und arbeitet in Berlin.