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Philipp Timischl
Artworks for all Age Groups
16.11.2018 – 20.01.2019

In seinen multimedialen raumgreifenden Tableaus entwickelt Philipp Timischl aus alltäglichen, privat wirkenden Aufzeichnungen und gefundenem Material narrative Strukturen. Zwischen Dokumentation und Fiktion, privaten und öffentlichen Sphären oszillierend, spielen sie mit Intimität und Selbstbezüglichkeit. Zu seinen grundlegenden Themen zählen Herkunft, Exklusion und Queerness in ihrem Bezug auf soziale Klassen ebenso wie die Machtdynamiken zwischen Kunst und Publikum.

Ein wiederkehrendes mediales Element, das bereits zu einem Markenzeichen des noch jungen Oeuvres geworden ist, sind die hybriden Türme aus einem Flachbildschirm und einer direkt darüber angebrachten Leinwand. Die aus zwei Bildfeldern bestehenden Skulpturen verweisen auf traditionelle kunsthistorische Formen wie das Diptychon oder die Collage. In seinen Installationen bespielt Timischl in der Regel simultan mehrere dieser Türme. Die nahtlose Verschmelzung von Malerei und Technologie umfasst auch die Motive. Aus dem Zusammenspiel von statischen und zeitbasierten digitalen Bildern entspinnen sich dichte Texturen. Das disparate Bildmaterial bildet allerdings keine einheitliche Erzählung, sondern deutet diese wie Vignetten stets nur an.

Ein ähnliches Spiel mit der Ambivalenz zeigt sich auch in den Ausstellungstiteln Timischls wie Philipp, ich hab das Gefühl, ich sehe wahnsinnig gut aus, aber ich hab nichts zu sagen (21er Haus, Wien, 2013), They were treating me like an object. As if I were some sextoy or shit. I don’t wanna see them again (Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, Graz, 2014–15), oder Hostile Habits Domestic Monuments, Class Drag (Galerie Layr, Wien, 2017). Ebenso wie zahlreiche Werktitel entstammen die Sätze verschiedenen Quellen wie TV-Serien, Büchern, Filmen oder auch zufällig mitgehörten Gesprächen auf der Straße.

Philipp Timischl, geboren 1989 in Graz, lebt und arbeitet in Wien.