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PHYSICAL, kuratiert von Bernd Wurlitzer, präsentiert ein kleines Spektrum zeitgenössischer Bronze und Aluminiumguss Skulpturen von Olivia Berckemeyer, George Condo, Jürgen Drescher, Uwe Henneken, Alicja Kwade, Jonathan Meese, Peter Stauss, Katja Strunz, Tal R und Anselm Reyle.

Physical beschreibt ein konkretes räumlich-körperliches Verhältnis und verweist auf eine tatsächliche greifbare Anwesendheit einer Sache. Die physischen Eigenschaften fassen die augenscheinlich wahrnehmbare und messbare Erscheinungen einer bestimmten Sache zusammen. Im Gegensatz zum Begriff Physical, der das tatsächliche Vorhandene, das Anwesende, das sich im Raum Ausdehnende in den Vordergrund rückt, beschreibt Virtualität die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint. Dabei gleicht die virtuelle Sache jedoch in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form tatsächlich, physisch existierenden Sache. Das Virtuelle beschreibt auf eine Möglichkeit, wohingegen das Physische mit den tatsächlichen Gegebenheiten konfrontiert. Virtualität spezifiziert also eine gedachte oder über ihre Eigenschaften konkretisierte Entität, die zwar nicht physisch, aber doch in ihrer Funktionalität oder Wirkung vorhanden ist. Somit ist „virtuell“ nicht das Gegenteil von „real“ - obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird - sondern von „physisch“. Das Virtuelle und das Physische stehen in ständiger Wechselwirkung und gehen ein sich gegenseitig bedingendes Verhältnis ein, in dem das Physische auf ein Virtuelles verweist, in dem es dieses als nicht-Sichtbares in Erscheinung treten läßt. Im Gegensatz zum Virtuellen, dass als immanente Bedeutung, als hintergründige Erfahrung, als darüberschwebende Ebene im heutigen Diskurs den Fokus zunehmend zum Nicht-Sichtbaren hin verschiebt, wodurch das Kunstwerk vornehmlich als Verweis fungiert, rückt PHYSICAL die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten einer tatsächlichen konkreten Form in den Vordergrund der Betrachtung.

Die Ausstellung stellt die ernsthafte Auseinandersetzung mit Physis und Virtualität, wie sie exemplarisch in den Arbeiten von Jürgen Drescher zu finden ist, neben mit Ideologie, Humor und Sarkasmus getränkte klassische Bronzebüsten von Meese, Henneken, Strauss, TalR, Reyle und Condo, die sich kritisch-ironisch mit der Historie der Bronze Skulptur auseinandersetzen. Während Berckemeyer ihren kühn-klassischen Bronzeskulpturen Titel wie „Flesh for fantasy“ oder „das Leben is wie a Traum“ gibt um dem Betrachter andere Betrachtungsmöglichkeiten aufzudecken, verwandeln Strunz und Kwade Bekanntes in neue Form.

Annika Kuhlmann Bernd Wurlitzer

Das Autocenter ist von Donnerstag bis Samstag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet.Ein Besuch außerhalb der regulären Öffnungszeiten ist nach Vereinbarung per Email an ak@autocenterart.de gerne möglich.

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PHYSICAL
Kurator: Bernd Wurlitzer

Künstler: Olivia Berckemeyer, George Condo, Jürgen Drescher, Uwe Henneken, Alicja Kwade, Jonathan Meese, Peter Stauss, Katja Strunz, Tal R, Anselm Reyle