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Nächstes Jahr feiert er seinen 100. Geburtstag: Der französische Künstler Pierre Soulages ist eine der letzten lebenden Legenden der abstrakten Kunst und mit 99 Jahren noch immer voller Schaffensdrang.

Anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Ludwig Museum Koblenz vom 4. November 2018 bis 6. Januar 2019 eine umfassende Werkschau des Malers mit rund 40 Arbeiten aus den 1950er Jahren. Im Zentrum stehen dabei zwei Werke, die seit der Öffnung des Ludwig Museums im Jahr 1992 zur Sammlung gehören: Das Gemälde „Peinture“ vom 14. April 1953 sowie die Glasarbeit „Ohne Titel“ von 1958. Sie zeigen Soulages‘ Malerei am Wendepunkt zur weiteren radikalen Hinwendung zum reinen Schwarz.

Schwarz, die aktivste Farbe wie der Künstler sie nennt, wird in Soulages Werk zum Spiegel und Sinnbild des Lichts. Der Künstler bearbeitet das Schwarz in seinen Gemälden mit ungewöhnlichen Werkzeugen wie Besen, groben Bürsten oder Holzstangen und lässt die darunterliegenden Farbschichten förmlich leuchten. Gleichwohl macht er das Licht in seinen „jenseits von Schwarz“-Bildern, den sogenannten Outrenoir, sichtbar. In ihnen überträgt er die Reflexe des Lichtes direkt bei ihrem Auftreffen auf die schwarze Oberfläche der Leinwand – das Licht wird somit zum elementaren Teil seines Werkes. Zu den Bildern von Soulages werden auch Arbeiten u.a. von Hans Hartung, Karl Otto Götz, Georges Mathieu, Sam Francis, Robert Motherwell, Gustave Singier und André Lanskoy zu sehen sein. Alle Künstler waren in der Nachkriegszeit in Paris aktiv und nutzen die neugewonnene Freiheit auch in ihrer Malerei. Die 1950er Jahre ist zugleich die Zeit der großen internationalen Ausstellungen und der ersten internationalen Erfolge von Pierre Soulages (Guggenheim Museum New York 1953, MoMa 1955, documenta in Kassel 1955). Ein besonderes Augenmerk gilt der Frage nach den Inspirationsquellen, die Soulages Kunst beeinflusst haben, aber auch nach Soulages eigenem Einfluss auf die Malerei seiner Zeit. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich illustrierter Katalog mit Beiträgen von Dieter Ronte, Beate Reifenscheid, Mark Hesslinger und Caroline Wind. Die Schau entsteht in Zusammenarbeit mit dem Künstler sowie dem Musée Soulages in Rodez. Sie wird maßgeblich gefördert durch die Peter und Irene Ludwig Stiftung.